Dieser Film schafft Bewusstsein.
Ein Bewusstsein dafür, was schief läuft in der klinischen Geburtshilfe. Und dieses Bewusstwerden ist unglaublich wichtig, da noch immer unzählige Menschen glauben – auch nach wirklich traumatischen Geburtserfahrungen –
So bekommt man heute halt Kinder…
Hier muss ich dazu klar NEIN! sagen. Vieles muss nicht sein. Es bedarf eines Umdenkens. Aber dieses Umdenken kann erst stattfinden, wenn man sich der Problematik bewusst wird. Wenn die Probleme einfach negiert werden, macht sich auch niemand auf, etwas daran zu ändern.
Die beste Geburtsvorbereitung
Der Film „Die sichere Geburt – Wozu Hebammen?“ sollte obligatorisch in jedem Geburtsvorbereitungskurs gezeigt werden. Auch wenn das bedeutet, dass sich Geburtshelfer*innen und Kliniken der unbequemen Wahrheit stellen müssten, ihre jahrelangen Routinen zu hinterfragen. Was ist nötig? Und vor allem: Was ist sinnvoll?
Der Film mit seiner Fülle an zusammengetragenen Informationen versetzt Eltern in die Lage, aufgeklärt und informiert in die Geburt zu gehen. Das verändert vieles. Sie befinden sich auf Augenhöhe. Sie Sprechen mit. Sie entscheiden mit. Sie nehmen eine aktive Rolle ein. Leider in vielen Kliniken noch ein viel zu selten gesehenes Novum. Ich würde mir wünschen, dass es sich durch diesen Film ändern kann.
„Selbstbestimmte Geburt ist ein Menschenrecht!“
Ina May Gaskin
Veränderungen schaffen
Dieser Film kann der Ausgangspunkt sein zum Umdenken. Tradierte Bilder von Geburten zu überdenken und gemeinsam eine neue Geburtsrealität zu schaffen. Jede einzelne Gebärende Person kann dazu beitragen, dass sich etwas ändert. Dass sich der gesellschaftliche Blick – aber auch der medizinische – ändert.
Es ist eine einmalige Chance – auch für folgende Generationen – etwas nachhaltig zu bewirken. Dieser Film zeigt in einer Dringlichkeit, was sich verändern muss, um gute und sichere Geburten möglich zu machen. Und dass die heutige Geburtshilfe – hingegen der weit verbreiteten Meinung – eben nicht die optimale Voraussetzung bietet für eine einfache und sichere Geburt.
Die physiologisch normale Geburt – eine Unbekannte…
Ich glaube, vielen – gerade Erstgebärenden Personen und ihren Partner*innen – ist nicht wirklich bewusst, wie eine physiologische normale Geburt überhaupt abläuft. Ablaufen kann. Oder vielmehr sollte. Vielleicht hat dieser Film das Potential, die überzeichneten und oftmals physiologisch falschen Bilder aus der medialen Welt abzulösen und ein nachhaltiges Umdenken in Gang zu setzen. Meine Hoffnung.
Aber man muss auch bedenken, dass die allermeisten Geburtshelfer*innen in ihrer gesamten Ausbildung NIE eine physiologisch normale Geburt zu Gesicht bekommen. Sie kennen Interventionen, aber nicht wie es „normal“ ablaufen könnte. Und das macht mir persönlich Angst. Es muss sich etwas ändern. In der Ausbildung der Geburtshelfer*innen. Es kann nicht sein, dass sie alles über krankhafte Geburtsverläufe wissen, aber keinen blassen Schimmer davon haben, wie eine physiologisch normale Geburt aussieht!
Wissen ist Macht
Der Film „Die sichere Geburt – Wozu Hebammen?“ vermittelt komprimiert in nur 2 Stunden mehr – selbst für Laien – gut verständliches Wissen, als viele Bücher. Selbst ich – und ich habe schon so einiges gelesen 😉 – hatte noch so einige Aha-Effekte!
Wissen ist Macht. Man fühlt sich unter der Geburt nicht mehr so machtlos. Nicht mehr so ausgeliefert. Man wird in die Position versetzt selbstbestimmt Entscheidungen treffen zu können. Selbstbestimmung funktioniert nämlich nur, wenn man gut informiert ist.
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Wehenschreiber.
Man wird dazu genötigt sich möglichst ruhig auf den Rücken oder auf die Seite zu legen, damit die Technik funktioniert. Wieso muss sich die Gebärende Person der Technik anpassen? Wieso sucht man nicht nach Lösungen für das Problem auf der technischen Seite? Wieso gibt es daran anscheinend kein Interesse? Wäre es nicht viel sinnvoller, sich Gedanken darüber zu machen, wie man die Technik so anpassen kann, dass der natürliche Bewegungsdrang unter der Geburt Rechnung getragen wird?
Fragen über Fragen… Die gestellt werden sollten. Über die nachgedacht werden muss.
Rückenlage.
Beste Übersicht für die Geburtshelfer*innen – schlechteste Position für die Gebärende Person. Es entsteht ein Niveauunterschied. Ein Gefälle. Von oben herab. Man redet ÜBER die Schwangere Person – räumlich wie inhaltlich – in ihrer Anwesenheit. Nicht auf Augenhöhe, sondern über ihren Kopf hinweg. Ein Machtgefälle, das Dominanz, Abhängigkeit und Unmündigkeit fördert – vielleicht sogar herausfordert, als logische Konsequenz. Und die Frage bleibt: Darf die Bequemlichkeit der entscheidende Faktor für oder gegen eine bestimmte Geburtsposition sein? Und vor allem: Wer ist der*die Entscheidungsträger*in? Es ist auch immer die Frage nach dem Blick auf Geburten insgesamt. Wie sehe ich als Geburtshelfer*in sie? Leite ich eine Geburt? Wohne ich ihr bei? Bringe ich das Kind zur Welt? Oder helfe ich der Gebärenden Person, ihr Kind aktiv zu gebären? Was ist meine Aufgabe? In welcher Rolle sehe ich mich? In der aktiven gestaltenden oder in der passiven beobachtenden?
Fragen über Fragen… Die gestellt werden sollten. Über die nachgedacht werden muss.
Interventionen.
Oft unter Zeitdruck oder der Prämisse der Effizienz durchgeführt. Klinikabläufe und Wirtschaftlichkeit sind Faktoren, die die Betreuung unter der Geburt eigentlich nicht beeinflussen sollten. Tunen sie aber maßgelblich. Zeit und Geld sind Einheiten, an denen gute Geburten gemessen werden. Nicht für die Gebärende Person, aber sehr wohl für die Klinik. Hier stellt sich mir dringlich die Frage nach den Prioritäten: Welche Interessen sind wichtiger? Welche Bedürfnisse sollten im Vordergrund stehen? Sollte es nicht der Mensch sein? Wollen wir wirklich Geburten, die einer Zeittaktung unterliegen und mehr an eine Fließbandproduktion erinnern, als an den eigentlich schönsten und intimsten Tag im Leben einer Familie?
Geburten sollten – nein, DÜRFEN! – nicht mehr unter dem Wirtschaftlichkeitsfaktor betrachtet werden. Menschen sind keine Ware. Das muss uns endlich klar werden.
Und von vielen Interventionen wissen wir über mögliche Langzeitfolgen bisher so gut wie nichts. Trotzdem werden sie schon fast inflationär und sorglos angewendet und als bedenkenlos und sicher verkauft. Ist das ethisch vertretbar? Oder ist das vielleicht sogar fahrlässig? Zumindest ist es unüberlegt und wenig reflektiert. Denn nur weil wir über die möglichen Folgen noch nichts wissen, heißt es noch lange nicht, dass sie nicht existieren!
Fragen über Fragen… Die gestellt werden sollten. Über die nachgedacht werden muss.
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In Frage stellen… Nachfragen… Hinterfragen…
Der Film „Die sichere Geburt – Wozu Hebammen?“ zeigt auf, dass nach dem Sinn hinter den Interventionen gefragt werden muss. Nicht nur von den Eltern, sondern auch von den Geburtshelfer*innen. Er macht Probleme sichtbar, die in den Routinen des Klinikalltags vielleicht gar nicht mehr wahrgenommen werden. Er sensibilisiert. Er legt den Finger in die Wunde. Lässt offene Fragen zurück. Regt zum Nachdenken an. Macht nachdenklich.
Ein Dankeschön von Herzen an Carola Hauck, dass sie mit diesem Film versucht uns allen die Augen zu öffnen für die Problematiken in der klinischen Geburtshilfe und uns damit die Chance gibt, uns einen neuen Blick auf Geburten zu erlauben.
Also:
Denkt nach!
Informiert euch!
Bleibt kritisch!
Für sichere Geburten mit der passenden Fachkraft – eurer Hebamme.
Den Film „Die sichere Geburt – Wozu Hebammen?“ von Carola Hauck habe ich freundlicherweise von ihr als kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen. Ich freue mich sehr, dass ich die Möglichkeit hatte, euch diesen wundervollen Film näher bringen zu dürfen.
Noch mehr Informationen und den Möglichkeit den Film käuflich selbst zu erwerben, findet ihr auf der Webseite zum Film: Die sichere Geburt
*EURE MOTHER BIRTH*
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Ja unbedingt!Ganz wunderbarer Film!
Habe ihn mir trotz des hohen Preises zur Geburtsvorbereitung gekauft und er hat mir sehr viel gebracht und war es auf jeden Fall wert. Ich empfehle ihn allen schwangeren Freundinnen weiter. Super gemacht,so was war dringend nötig.
Vielen Dank für deine tollen Artikel liebe Andrea die ich ebenfalls sehr gerne gelesen habe zur Geburtsvorbereitung!
Liebe Grüße
Schön, wieder mal was von dir zu lesen!
Ich werde mir den Film sicherlich mal anschauen, unabhängig davon, ob und wann weiterer Nachwuchs kommt
Liebe Grüße cao
Liebe Cao,
es ist auch schön wieder von dir zu lesen und dass du mir trotz der langen Blogpause treu geblieben bist. Das freut mich wirklich! <3
Der Film ist sehenswert. Unabhängig von der eigenen Familienplanung. Denn alle, die Eltern aufgrund ihrer Uninformiertheit, bei ihrem Wunsch nach einer natürlichen Geburt verunsichern, helfen niemanden. Genau deshalb kann ich jedem nur den Film ans Herz legen, dass möglichst viele Menschen seine Botschaft nach außen trägen.
Liebe Grüße
Andrea
Die Blogpause ist zwar schade, aber absolut nachvollziehbar!
Ich freue mich immer über Beiträge denn sie sind mir immer eine Stütze und oft auch Bestätigung dessen, was ich denke ❤
Liebe Grüße cao
Liebe Cao,
deine Kommentare bestätigen mich immer wieder darin weiter zu machen, geben mir so viel positives Feedback und neue Denkanstöße! Ich kann gar nicht oft genug dafür Danke sagen.
Andrea