Ihr Kind dreht sich wie ein Brummkreisel in Ihrem Becken Besonderheiten von #Sternenguckern und was es zu beachten gilt

Der Tweet des Anstoßes

Als ich folgenden Tweet

@waskeinersagt: Jemand noch #Tipps, wie meine Madame sich vom #Sternegucken wegdreht?

las, durchfuhr es mich wie ein Blitz! Darauf musste ich einfach antworten – es war mir ein dringliches, inneres Bedürfnis, eine Herzensangelegenheit. Ich WILL aufklären – über die Besonderheiten von Sternenguckern, was man beachten kann und auch sollte! Ich hatte auch einen #SternenguckerNotYet, mein erstes Kind. Mir war damals nicht klar, dass es Unterschiede gibt zwischen der vorderen Hinterhauptslage und der hinteren Hinterhauptslage, die auch als #Sternengucker bezeichnet wird. Ich dachte, dass wäre alles egal… „Kommt schon irgendwie raus das Kind.“ Kam es auch, aber leider per Sectio. Völlig naiv von mir! Ich habe den falschen (Fach)Leuten vertraut, die weder warnten noch aufklärten – dazu aber später mehr… Ich war einfach ahnungslos – ahnte nicht, welche Konsequenzen sich ergeben können, wenn das Kind aus der hinteren Hinterhauptslage geboren werden will. Deshalb ist es mir eine wirkliches Anliegen aufzuklären – zu ERKLÄREN – was es bedeutet, wenn das Kind im Bauch ein #Sternengucker ist.

Ich bin mir nämlich fast sicher, wenn nur ein paar grundlegende Dinge beachtet worden wären bei der Geburt von NotYet, hätte er vermutlich nicht per Kaiserschnitt geholt werden müssen! Aber so… Hat man ihm den natürlichen Ausgang eigentlich fast unmöglich gemacht! Was mich bis heute wütend und traurig macht. Mal ganz zu schweigen von den ungeahnten Möglichkeiten, die ich in der Schwangerschaft gehabt hätte, um ihn schon VOR der Geburt in eine optimalere Lage zu bringen…

Die Lage der Plazenta – entscheidender als gedacht!

Ich bin jetzt nicht völlig verrückt geworden! Nein, ich weiß noch, dass ich über #Sterngucker schreiben wollte! 😉 Aber die Lage der Plazenta kann Einfluß auf die Position des Kindes haben! Die meisten Kinder liegen nämlich der Plazenta zugewandt im Mutterleib!

„Das ist logisch, da das Kind über die Nabelschnur am Bauch mit dem Zentrum der Plazenta verbunden ist.“*

*Schmid, Sarah: Alleingeburt – Schwangerschaft und Geburt in Eigenregie; Salzburg, 2014, S. 65/66.

In meinem Mutterpass stand beim II. Screening ganz unscheinbar unter dem Punkt „Kommentar“: VW

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Merke: auch unscheinbare Kürzel können entscheidende Bedeutung haben!

Was das zu bedeuten hatte, wusste ich nicht. Ich fragte auch nicht nach. Leider… 🙁 Diese beiden Buchstaben sind die Abkürzung für: Vorderwand(Plazenta). Wäre ich besser informiert gewesen, hätte mich mein #Sternengucker nicht mehr so sonderlich verwundert. Ja, es wäre sogar recht logisch! Ich hatte ja schließlich auch in der Schwangerschaft keine „Gegenmaßnahmen“ getroffen, um dies noch zu verhindern… Warum sich hingegen ALLE Geburtsbegleiter (Hebammen wie Ärzte) darüber wunderten:

„Ein Sternengucker! – Immer diese Jungs… machen nur Probleme…“

kann ich heute nicht mehr nachvollziehen! Nicht ansatzweise.

Die vordere Hinterhauptslage – die häufigste Position und ihre „Vorteile“

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Abbildung stammt aus dem Buch „Alleingeburt – Schwangerschaft und Geburt in Eigenregie“ von Sarah Schmid, S. 58.

Es ist die häufigste Ausgangsposition, die ein Kind für die Geburt einnimmt. Und das hat auch seine guten Gründe! Es erleichtert dem Baby den Weg durch das mütterliche Becken. Schaut euch gerne mal dieses animierte Video dazu an:

https://www.facebook.com/plugins/video.php?href=https%3A%2F%2Fwww.facebook.com%2Ffisionotizie%2Fvideos%2F1867763546833689%2F&show_text=0&width=400

Ich wäre nicht ich, hätte ich hier mal ebenso irgendein animiertes Video für euch ausgesucht. Nein, dieses Video ist besonders schön, da hier die aufrechte Gebärhaltung dargestellt wird und eben nicht die „verunglückte Käfer“-Stellung, bei der die Mutter liegend oder halbliegend zu sehen ist! #wundervoll <3 Alles andere wäre auch an Verrat an meinen eigenen Überzeugungen 😉 …

Wie man schön sehen kann, beschreibt das Kind mit seinem Kopf und Körper ein „J“ während des Geburtsprozesses. Der Kopf kann bei der vorderen Hinterhauptslage weit genug gebeugt beziehungsweise in den Nacken legen werden, damit das Köpfchen mit dem kleinstmöglichen Durchmesser ins Becken eintreten kann und leicht die „Kurve“ bekommt! 😉 Das Baby überstreckt dabei den Kopf nach hinten, damit dieser, die Form des Beckens folgend, den Geburtskanal am leichtesten passieren kann. Von der Natur erdachte Perfektion, die wie Nut und Feder zusammenpassen.

Besonderheiten eines #Sternenguckers

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Abbildung stammt aus dem Buch „Alleingeburt – Schwangerschaft und Geburt in Eigenregie“ von Sarah Schmid, S. 59.

Nun gibt es auch noch andere Ausgangslagen, die etwas ungünstiger sind, wie z.B. die Geburtsposition als #Sternengucker – also die hintere Hinterhauptslage. Wie das Bild ganz schön zeigt, stellt sich der Kopf des Kindes nicht so gut ins Becken ein. Und die „Kurve“ zu kriegen ist auch erheblich schwerer, da das Kind im Gegensatz zur vorderen Hinterhauptslage das Kinn auf die Brust legen muss. Der Kopf kann dabei nicht so stark gebeugt werden, so dass er eben nicht mit dem kleinstmöglichen Durchmesser ins Becken eintreten kann.

#Sternengucker – Woher stammt eigentlich der Begriff?

„Der Begriff stammt vermutlich aus neuerer Zeit, in der Frauen generell im Liegen oder Halbsitzen entbinden. Ist der Kopf geboren, schaut das Baby sozusagen zu den Sternen hinauf.“*

*Schmid, Sarah: Alleingeburt – Schwangerschaft und Geburt in Eigenregie; Salzburg, 2014, S. 59.

„Ihr Kind dreht sich wie ein Brummkreisel in Ihrem Becken…“

Ja, den Satz bekam ich unter der Geburt meines Sohnes NotYet zu hören. Alle schienen sehr fasziniert zu sein, wie „schnell“ sich der kleine Racker doch drehen konnte – wie ein Brummkreisel halt. Drei verschiedene Geburtshelfer übertrafen sich damals in spitzen euphorischen Ausrufen, wie sich nun wieder die Lage des Kindskopfes verändert hätte. Wenn ich mich recht erinnere, ertasteten sie die Fontanelle und konnten anhand dieser die Veränderungen ausmachen. Sie gaben sie dann mit Hilfe von Uhrzeiten an. Es tönte also im Minutentakt durch den Kreissaal 2:

„11 Uhr!“

„Waaas?! Nein, bei mir ist 1 Uhr.“

„Lass, mich mal ran, kann doch gar nicht sein! Krass, jetzt ist er bei 4 Uhr.“

Ich könnte dieses schauerliche und demütigende Gespräch endlos fortsetzen, aber ihr wisst bestimmt auch so, was ich meine. Jeder durfte mal tasten… immer wieder… Ein richtiger Wettbewerb entstand! Ich konnte mich eh nicht mehr wehren: die nicht gewollte PDA saß – so gut, dass meine tauben Beine bewegungsunfähig in den Halterungen ruhten. 🙁 Ich lag also auf dem Rücken. Eine der denkbar schlechtesten Geburtshaltungen, aber beim #Sternengucker sollte sie eigentlich gesetzlich verboten werden!!! Warum? Das Kind kann aufgrund der Kopfstellung nicht mit dem kleinstmöglichen Durchmesser ins Becken eintreten, so dass eigentlich alles dafür getan werden müsste, damit der Beckeneingang nicht noch verkleinert wird! Aber gerade die Rückenlage oder halb sitzende Gebärhaltung trägt dazu bei, dass sich der Beckeneingang erheblich verengt. Schaut selbst:

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Abbildung stammt aus dem Buch „Alleingeburt – Schwangerschaft und Geburt in Eigenregie von Sarah Schmid, S. 81.

Mehr zur Thema #Becken findet ihr hier – sehr lesenswert!

Mein armer kleiner Kerl hat damals verzweifelt versucht eine bessere Position mit seinem Kopf einzunehmen. Er hat gekämpft, versucht sich zu drehen. Das weiß ich heute. Er hat alles versucht – so tapfer! Aber er bekam keine Unterstützung von Seiten der Geburtshelfer. Stattdessen wurde die Fruchtblase gesprengt, so dass er auf dem „Trockenen“ saß, was sich vermutlich nicht förderlich auf seine Drehbemühungen auswirkte… Die Geburtshelfer halfen nicht, sondern bestaunten nur sein Mühen, wie die Kunststücke eines Zirkusaffen in der Manege. Er war eine Attraktion in einem perversen Schauspiel… Wenn ich nur daran zurückdenke, dann könnte ICH durchdrehen!

Und kann man da was machen?

Erst einmal die gute Nachricht: Es gibt durchaus bestimmte Übungen, die helfen können, dass man dem Kind zu einer günstigeren Startposition verhilft! 🙂 Grundsätzlich begünstigt eine schlechte Sitzhaltung eine ungünstigere Geburtsposition – auch den #Sternengucker !

Richtig sitzen – will (wieder) gelernt sein

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Abbildung stammt aus dem Buch „Alleingeburt – Schwangerschaft und Geburt in Eigenregie“ von Sarah Schmid, S. 60.

Ihr kennt das sicherlich auch: 😉

Abends bequem zurückgelehnt auf dem Sofa lümmelnd oder mit krummen Rücken in Geierhaltung vor dem Laptop sitzend…

Wir verbringen heute viel zu viel Zeit in einer ungesunden Rückenhaltung – das wissen die meisten schon längst, aber dass diese auch Auswirkungen auf unser Becken hat und damit  indirekt auf Geburtslage unserer Kinder leider nicht. 🙁 Aber eben diese Sitzhaltung (siehe Abb. 6) fördert ein #Sternengucker und damit eine ungünstigere Geburtslage! Aber warum ist das so?

„Nimmt man häufig seine solche Körperhaltung ein {…}, legt sich das Baby gern mit seinem Rücken in die Kurve, die der mütterliche Rücken beschreibt.“* (siehe Abb.6)

*Schmid, Sarah: Alleingeburt – Schwangerschaft und Geburt in Eigenregie; Salzburg, 2014, S. 60.

Dreimal dürft ihr raten, wie ich in meiner ersten Schwangerschaft überwiegend gesessen habe? Ja, richtig geraten! Krummer Rücken, nach hinten gekipptes Becken und auf dem Steißbein sitzend … *Kopf-Tisch-Kopf-Tisch* Was ungünstigeres konnte ich kaum noch machen… aber naja, ich war halt unwissend.

Heute sitze ich IMMER und das meine ich vollkommend ernst, in einer aufrechten Körperhaltung, auf meinem Sitzbeinhöckern mit nach vorne gekippten Becken!!! Ich kann gar nicht mehr anders. Es ist mir in Fleisch und Blut übergegangen. Wie wenige diese Sitzhaltung in alltäglichen Leben konsequent anwenden, merkt man erst, wenn man auf seine „Fluchtsitzhaltung“ angesprochen wird. Richtig sitzen kann tatsächlich nachhaltig wieder erlernt werden! Auch wenn das Sofa noch so kuschelig ist… 😉

Übungen, die das Baby ermuntern können, sich besser ins Becken einzustellen

  • regelmäßig den Vierfüßlerstand machen, insbesondere, wenn sich das Kind gerade bewegt
  • 3x täglich mindestens 10 Minuten die Knee-Chest-Position einnehmen (der Oberkörper ist tiefer gelagert als das Becken/Po)
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Abbildung stammt aus dem Buch „Alleingeburt – Schwangerschaft und Geburt in Eigenregie“ von Sarah Schmid, S. 62.
  • immer auf eine aufrechte Körperhaltung achten, insbesondere beim Sitzen!!! (siehe Abbildung oben)
  • Hocken, hocken, hocken!!! Baue in deinen Alltag immer wieder Gelegenheiten ein, bei denen du in die Hocke gehen musst. Die tiefe Hocke wäre toll, aber es kann auch ein unterstütztes Hocken sein mit einem kleinen Schemel unter dem Po. Wichtig: man sollte immer darauf achten, keinen runden Rücken zu machen – auch in der Hocke nicht!
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Abbildung stammt aus dem Buch „Alleingeburt – Schwangerschaft und Geburt in Eigenregie“ von Sarah Schmid, S. 133.
  • Zudem kann noch Schwimmen und Yoga unterstützend wirken.

 

Wenn ihr Haltung annehmt, dann ziehen eure Babys nach! 🙂

Vielen lieben Dank an @CarolaKatz und @waskeinersagt für die Inspiration zu diesem Text <3

*EURE MOTHER BIRTH*

#Baby #Becken #Gebärhaltung #Gebärposition #geraderRücken #hintereHinterhauptslage #Hocke #hocken #tiefeHocke #Plazenta #Rückenlage #Sitzen #Sternengucker #Vierfüßler #vordereHinterhauptslage #Vorderwandplazenta #Geburt #Schwangerschaft #Kaiserschnitt #Sectio


Quelle: 

Schmid, Sarah: Alleingeburt – Schwangerschaft und Geburt in Eigenregie; Salzburg, 2014, S. 57-60.

28 Gedanken zu „Ihr Kind dreht sich wie ein Brummkreisel in Ihrem Becken Besonderheiten von #Sternenguckern und was es zu beachten gilt

  1. Blanka Antworten

    Interessant was es alles so an Erfahrungen gibt….
    Ich habe zwei Jungs zur Welt gebracht. Der Erste mit HW und „normal“ und der Zweite als Sternengucker mit VW. Beide Kinder habe ich auf natürlichem Wege, ohne Hilfsmittel zur Welt gebracht. Und beide in der verunglückten Käfer-Stellung, da mir alles andere was mir die Hebammen vorschlugen so überhaupt nicht gut tat. Hocke ging gar nicht (Versuch beim ersten Kind) und stehend, bzw im Vierfüsslerstand auch absolut überhaupt nicht (Versuche beim zweiten Kind).
    Vllt bin ich auch einfach nicht die Norm. Jedenfalls riet man mir bei beiden KIndern im Vorfeld zu einer Sectio, da sie sich einfach nicht mit den Köpfen ins Becken legen wollten und sich munter in meinem Bauch drehten. Ich habe mich beide Male erfolgreich dagegen gewehrt. Der Erste legte sich eine Woche vor ET tief ins Beckeun und blieb da, nachdem er die Tage zuvor ständig zwischen BEL und SL wechselte. Der Zweite hatte zwar den Kopf unten, aber sah es überhaupt nicht ein in mein Becken zu rutschen. Mal war der Kopf links, mal rechts in meinem Bauch. Erst in den Wehen entschied er sich dann doch ins Becken zu rutschen, während ich den Kreißsaalflur auf und ab wanderte, leider nur eben als Sternengucker. Als er geboren wurde hatte er die Nabelschnur um den Hals gewickelt und einen Knoten darin…
    Die erste Geburt dauerte sieben Stunden, die zweite Geburt zweieinhalb Stunden.

    • motherbirthblog Autor des BeitragsAntworten

      Sicherlich gibt es sehr unterschiedliche Erfahrungen und alle individuell – ebenso wie die Frauen, die Babys und die Geburten selbst.
      Wenn dir die Rückenlage gut tat und duo sie für dich selbstgewählt hast, dann war es die „richtige“ Gebärposition – für DICH! Darüber kann und will ich gar nicht bestimmen oder gar urteilen.

      Hier habe hier nur exemplarisch am Beispiel meiner eigenen Erfahrungen versucht aufzuzeigen, was oftmals hilfreich sein kann, wenn das Kind ein Sternengucker ist. Es gibt keine Garantie, dass dann alles klappt oder gar, dass das hier die einzige „richtige“ Lösung ist.
      Es sind Denkanstöße und Hintergrundinformationen, die helfen können eine optimalere Geburtsstartposition für das Baby herzustellen.

      Liebe Grüße
      Mother Birth

  2. motherbirthblog Autor des BeitragsAntworten

    Liebe Steffi,

    das ist ja eine ganz spannende Geschichte bei dir. Aber zu jeder Regel gibt es immer besondere Ausnahmen. Ich finde deine Geschichte faszinierend – ebenso wie deine Hebamme. Also falls noch ein viertes Kind kommen sollte, berichte gerne, wie es da war 🙂

    Liebe Grüße
    Mother Birth

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  6. Kiki Antworten

    Ich bin auch Mama einer Sternenguckerin, auch in Kombination mit einer Vorderwandplazenta. Bis auf die Einleitung gab es keine größeren Interventionen. Es war auch eine recht schnelle Geburt.
    Ich kann leider keine (schriftliche) Quellen nennen, im Studium habe ich vor einigen Monaten aber von einem Prof, dass es sich erst unter der Geburt entscheidet, ob das Kind ein Sternengucker wird oder nicht. Die vorherige Lage tut nichts zur Sache. Das Kind muss zuerst ja quer durchs Becken, dann entscheidet es sich, ob es sich nach vorne oder hinten dreht. So kann auch ein Kind, dass als Sternengucker „auf“ dem Becken liegt auch als vordere Hinterhauptslage kommen und umgekehrt. Klingt, wenn man sich die Anatomie des Beckens anschaut für mich auch sehr logisch. Die Gynäkologische Seite lerne ich in etwa 3 Jahren kennen, bisher kam nur die Theoretische aus der Anatomie.

    • motherbirthblog Autor des BeitragsAntworten

      Das ist auch alles sehr logisch, was du sagst, aber praktisch gesehen schafft das Baby selbst nicht sie halbe Drehung quer ins Becken unter der Geburt, wenn es vorher als Sternengucker lag und dann unter der Geburt die Mutter auf dem Rücken liegt. Dann kriegt es nicht die Kurve zum Beckeneingang, da es auch bei der Drehung mehr Platz benötigt…. Siehe mein Kind…. Theoretisch hat der Prof recht – immer, aber praktisch nur, wenn man eine geburtsgünstige Lage einnimmt 😉 …

      Liebe Grüße
      Mother Birth

  7. motherbirthblog Autor des BeitragsAntworten

    Vielen lieben Dank für dein Lob! Es bedeutet mir viel – insbesondere bei diesem Text, da er mir besonders am Herzen liegt!

    Der Druck auf den Ischias muss schlimm gewesen sein 🙁 … Bei meiner zweiten Geburt (eine wirkliche Traumgeburt) hatte ich einen Dammriss 3. Grades – und lass dir sagen:

    Wünsch dir keinen KS – niemals! Wirklich nicht! Ich hatte mit meiner KS-Narbe über ein Jahr schlimme Schmerzen und ein großflächiges Taubheitsgefühl vom Bauchnabel bis fast zu den Knien!!! Dann habe ich die Narbe entstören lassen, was geholfen hat, aber das war so unglaublich schmerzhaft, dass ich in dem Augenblick gewünscht hätte ich würde sterben… 🙁

    Wenn ich heute wählen könnte: ich würde mich IMMER gegen einen KS entscheiden. #ausgründen

    Liebe Grüße
    Mother Birth

  8. propperline Antworten

    Wow, was ein Drama. Das ist echt schade, was von Seite der Geburtshelfer manchmal geschieht. Im Nachhinein bin auch ich, wenn auch aus anderen Gründen, über meine Hebamme verärgert. Aber so eine Erfahrung musste ich glücklicherweise nicht machen. Hatte aber auch bei beiden Kindern eine Vorderwandplazenta. Sternengucker waren sie aber beide nicht. Freue mich schon auf den nächsten Blog 🙂

    • motherbirthblog Autor des BeitragsAntworten

      Ja, ich ärgere mich heute manchmal noch, dass ich damals nicht so gut informiert war wie heute. Dann hätte ich vielen Dingen nicht so ohne weiteres zugestimmt…. Ich kann es rückwirkend nicht mehr ändern, aber ich habe daraus für die Zukunft gelernt! Und nicht nur ich kann davon profitieren, sondern auch viele andere Frauen, weshalb ich auch meinen Blog schreibe 🙂

      Eine Vorderwandplazenta „produziert“ nicht zwangsläufig einen Sternengucker, sondern erhöht nur die Wahrscheinlichkeit auf einen 😉 …

      Es freut mich, dass du dich schon auf den nächsten Text von mir freust <3

      Liebe Grüße
      Mother Birth

  9. perlenmama Antworten

    Oh Gott, DANKE für diesen Beitrag. Auch ich habe ein Geburtstrauma hinter mir, meine Tochter war eine Sternenguckerin. Leider wurde mir das zu keinem Zeitpunkt der Geburt mitgeteilt. Da wurde nur herumgedoktort und gar nicht wirklich mit mir kommuniziert. Als dann, trotz Assistenzärztin, die von außen versuchte mein Baby aus mir raus zu drücken, der Geburtsstillstand eintrat wurde der Oberarzt gerufen. Er war dann auch der erste (!!), der mir erklärte was los war „ihre kleine Sternenguckerin kommt nicht um die Ecke“ und riet mir zu einer Sectio. Die Hebamme verneinte vehement (für mich) aber ich stimmte ihm zu (nach 30 Stunden Wehen war ich am Ende).

    Heute weiß ich, dass ich es mit einer kompetenten Hebamme und besserer Vorbereitung wohl auch natürlich geschafft hätte und das macht mich sehr traurig und wütend. Auch ist mein Trauma so groß, dass ich richtig Panik vor einer weiteren Geburt habe und wohl diesmal für eine geplante Sectio opten würde…aber Artikel wie deiner hier machen mir Mut und zeigen mir, dass es wirklich nur eine gute und kompetente Hebamme braucht, die etwas von selbstbestimmtem Gebähren versteht und nicht versucht durch meine Geburt irgendeine eigene Agenda zu befriedigen. Denn das war damals passiert. Mir wurde jegliches Mitspracherecht verweigert weil man mir einfach nicht sagte, was Sache war. Das macht mich immernoch so wütend.

    • motherbirthblog Autor des BeitragsAntworten

      Liebe Perlenmama,

      ich freue mich so, dass du anscheinend auch meinen kleinen Blog liest <3 Schön, dass dir mein Text gefallen hat!

      Deine Geschichte ähnelt meiner und vermutlich noch vielen anderen bei denen mehrere Faktoren unglücklich zusammengetroffen sind:
      – ein Sternengucker
      – (Fach)Leute, die nicht die notwendigen Schritte eingeleitet haben, um dem Kind die natürliche Geburt zu erleichtern.
      – und eine Sectio bringt mehr Geld – insbesondere eine sekundäre Sectio…. (muss leider mal so gesagt werden!) und eine Sectio ist der vermeintlich sichere Weg für das KH… die denken immer gleich an mögliche Klagen #traurig

      Wenn man ein kompetentes Geburtsteam hat, auf das man sich verlassen kann und mit dem man als Gebärende auf Augen höhe spricht, hat man schon die besten Voraussetzungen für eine gute Geburt! Und ich kann dich nur ermutigen eine VBAC anzustreben – es lohnt sich! Denn auch eine Re-Sectio birgt so ihre besonderen Risiken, über die nicht so öffentlich gesprochen wird…Stichwort: Verwachsungen im Bauchraum, Anschnitt der Blase und anderer Organe… usw. Statistisch liegt die Gefahr dafür viel höher als für eine Uterusruptur bei einer VBAC, vor der alle immer so warnen….

      Fühl dich gedrückt ((( <3 )))

      Liebe Grüße
      Mother Birth

  10. sonnenshyn Antworten

    DANKE (!!!) für den Text. Simon war ein Sternegucker und wurde NICHT per Kaiserschnitt geholt. Sie sagten mir, dass es zu einem Kaiserschnitt kommen KANN, dass aber vorher verschiedene (teilweise die vom dir vorgestellten) Übungen gemacht werden.

    Er hat sich trotzdem nicht gedreht, ich habe aber dennoch ganz natürlich geboren.

    Bei meiner Mutter damals (als ich ’87 geboren wurde), kam SOFORT der Kaiserschnitt, weil ich nicht richtig lag. PFUI!

    Übrigens habe ich vorher auch nichts von diesem ganzen Sternegucken-Kram gewusst.

    Sonnige Grüße.

    • motherbirthblog Autor des BeitragsAntworten

      Bitte, sehr gerne <3 !!!!

      Du hastest so ein tolles KH und so ein kompetentes Geburtshelferteam gehabt! An deinem Beispiel sieht man mal wieder, was das ausmachen kann am Ausgang einer Geburt!!! Es entscheidet mitunter über Traumgeburt und traumatischer Sectio. Aber solche Unterschiede sollte es nicht geben! Alle Frauen und Kinder haben das Recht auf die beste aller Unterstützungen – ohne wenn und aber!!!

      Liebe Grüße
      Mother Birth

  11. Lynn Antworten

    Danke für diesen Artikel. Meine erste Geburt ist sehr ähnlich verlaufen wie deine – inklusive regelmäßiger Tastwettbewerbe… Ich erkenne auch Fehler, die ich gemacht habe, allerdings würde ich mit Schuldzuweisungen in der Medizin vorsichtig sein! Auch wenn alle Ratschläge beachtet würden, es gäbe immer noch Kinder, die sich quer oder verkehrt herum legen oder sich die Nabelschnur um den Hals wickeln. Niemand ist SCHULD an einer geburtsungünstigen Lage. Mein Sohn hatte sich zusätzlich zum Sternengucker noch quer eingestellt und sich mit seinem Scheitelbein hinter meiner Symphyse verklemmt. Keine natürliche Geburt unmöglich. War das Pech, Zufall oder Schuld? Es gibt immer Verkettungen unglücklicher Zustände und daran ist niemand schuld.

    • Susanne Antworten

      Hallo Lynn 🙂

      Ich glaube, Schuldzuweisungen waren hier gar nicht beabsichtigt. Es sind sicher unter der Geburt Dinge schief gelaufen und auch bei der Vorbereitung. Aber die Schuldfrage war doch gar nicht Gegenstand des Artikels, sondern mehr eine Aufklärung. Und in Sachen Kindslage und Optimierung der Kindslage besteht auf jeden Fall großer Aufklärungsbedarf.
      Du hast sicher Recht, man wird nicht alle Fälle von BEL, Querlagen oder Sternenguckern vermeiden können, aber viele sind einfach durch schlechte Haltung während der Schwangerschaft und ungünstige Geburtspositionen bedingt. Es ist mehr eine statistische Frage, eine Garantie gibt es natürlich nicht, aber das wahr hier auch nicht gemeint 🙂

      Liebe Grüße
      Susanne von MeineTraumgeburt

  12. beatriceconfuss Antworten

    Mensch, das ist toll beschrieben und erklärt!
    Mein zweites Kind war ein Sternenguckerkind. Ich hab es zu Hause bekommen. Es war deutlich anstrengender als die anderen beiden Geburten, weil es eben auf Grund deiner beschriebenen Gründe nicht so recht vorwärts ging. Meine Hebamme hat es gesehen, aber mir nichts gesagt, lediglich wies sie mich sehr bestimmt an, die Position zu wechseln. Das hatten wir vorweg immer besprochen: Wenn sie mir sagt, ich solle die Position wechseln, dann solle ich das nicht mit ihr diskutieren. Und so tat ich, wie mir geheißen, obwohl es mir viel Mühsal abverlangte. Nach dem ersten Positionswechsel tat sich schon spürbar etwas. Und dann musste ich nochmal auf in einen sehr aufrechten Vierfüßler wechseln und dann fand das kleine Mädchen ihren Weg. Sie schrie danach sehr energisch und sehr nachhaltig. Wie sie heute auch noch so ist. Sie beschwerte sich über die Anstrengung.
    Dann sagte meine Hebamme erst warum es umständlich verlief. Aber es zeigte auch: ich hatte Vertrauen in meine Hebamme. Und sie wusste ebenso was mich unter Umständen verunsichert hätte und nahm diese ja nicht seltene Lage des Kindes nicht als unüberwindbare Hürde, sondern wusste einfach, wie sie die Geburt „steuern“ musste.
    Ich bin ihr sehr dankbar!

    • motherbirthblog Autor des BeitragsAntworten

      Vielen lieben Dank für dein Lob!!! Ich habe versucht es allgemein verständlich zu erklären, damit jede Frau mit der Information etwas anfangen kann und nicht blind vertrauen muss, dass ihr schon die „richtigen“ und „wichtigen“ Informationen von Ärzten und Hebammen zugespielt werden 😉 … Weil:

      Wissen ist Macht 🙂

      Nur wenn ich weiss, was los ist, kann ich auch fundierte selbstbestimmte Entscheidungen treffen.
      Andere Variante: man hat eine so wunderbare und tolle Hebamme wie du, der man zu 1000% blind vertrauen kann <3 🙂 Das haben leider viele Frauen nicht und dann können sie sich wenigstens auf ihr eigenes Wissen verlassen, um sich wehren zu können, wenn ihnen ein Bär aufgebunden wird.

      Liebe Grüße
      Mother Birth

  13. cao Antworten

    Wiedermal sehr informativ, toll! 🙂

    Ich kenne das, allerdings wegen BEL… habe immer viel Yoga und die Übungen gemacht, dem Baby gut zugeredet, es hat sich dann immer wie wild quer gelegt und gestrampelt, den Kopf rausgedrückt aber nie ganz gedreht. Ich war schon irgendwie ein bissal bös, dass alles nix half… In der 40. ssw hat ein Arzt dann erkannt, dass es die Nabelschnur um den Hals hatte und sich gar nicht drehen konnte!! Da tat mir unser Hörnchen richtig leid, dass wir es ‚überreden‘ wollten.
    Mein FA hat es nicht bemerkt und mich auch nicht wirklich aufgeklärt, er meinte nur „gehens ins KH und lassen sich einen Termin für Sectio geben“ :-/

    Greets Cao

    • motherbirthblog Autor des BeitragsAntworten

      Liebe Cao,

      danke <3 Es freut mich, dass dir mein Text gefallen hat!!!

      Ja, zur BEL gibt es aber auch noch gesonderte Übungen, die die Drehung des Kindes begünstigen können *überlegt gerade, ob ich darüber noch einen Blogpost schreiben sollte 😉 *

      Wenn sich das Kind partout nicht drehen will – weder durch gutes Zureden der Mutter noch durch Übungen, dann gehe ich immer davon aus, dass es wie bei dir gute Gründe dafür hat! Die müsste man dann abklären lassen!
      Manchmal weiß das Kind instinktiv, dass die BEL, die bessere Geburtsposition ist, warum auch immer! Babys haben da eine hohe Kompetenz, da sie überleben wollen!

      Liebe Grüße
      Mother Birth

  14. Mama in Hamburg Antworten

    Ich liebe deine Texte, sie sind immer so grandios geschrieben, so informativ und total logisch. Ich hatte keinen Sternengucker,aber war auch wild entschlossen, keinesfalls auf dem Rücken zu liegen. Ich turnte kreuz und quer durch den Kreißsaal, machte die Übungen, die ich beim Yoga und im Geburtsvorbereitungskurs gelernt hatte und alles lief gut. Bis ich aus unklaren Gründen Fieber bekam, hohes Fieber. Dem Baby im Bauch ging es gut, aber das Fieber machte mich fertig. Letztendlich war die PDA für mich die beste Entscheidung, da sie mir gegen die Erschöpfung half. Ich wollte weiter runturnen, aber mein linkes Bein wurde kribbelig. Mist. Das hielt meine Hebamme, der ich bis heute sehr dankbar bin, aber nicht davon ab, mich in Bewegung zu halten. Irgendwann, nach vielen Stunden ging es nicht mehr, ich war zu erschöpft und machte dann doch den Käfer. Scheiß Fieber.
    Ein bisschen unglücklich bin ich noch immer darüber, dass ich letztendlich dich auf dem Rücken lag, aber das Fieber war zu stark, die Erschöpfung zu groß und immerhin haben wir vorher alles versucht, ich hatte echt tolle Hebammen.

    • motherbirthblog Autor des BeitragsAntworten

      *etwas rot werdend wegen dem unglaublichen Lob*
      Ich versuche meine Texte informativ, emotional und einfach verständlich zu halten – manchmal kann ich sogar etwas lustig sein 😉 …
      Es freut mich, wenn meine Leser mir so tolles positives Feedback geben! Dann weiß ich, warum ich mir die Nächte um die Ohren schlage, um meine Texte schreiben zu können, dann haben sich alle Mühen gelohnt <3

      Manchmal kann man an den Umständen nichts machen – so wie bei dir. Du hast alles versucht! Alles richtig gemacht.
      Ich hatte ein schlechtes Geburtshilfsteam und war selbst uninformiert – eine ganz schlechte Mischung, darf ich dir verraten!!!! Wie das Geburtshilfsteam ist, kann ich nicht immer zur Gänze beeinflussen, ABER das ich als Frau informiert und mit viel eigenem Wissen in die Geburt startet, dafür kann ich sorgen! Und dieser Text ist ein Beitrag dazu, dass andere Frauen nicht dieselben Fehler machen wie ich!

      Liebe Grüße
      Mother Birth

  15. Die Madame (@waskeinersagt) Antworten

    DANKE!!!! Von ganzem Herzen Danke!

    Toller Artikel, der (wie immer) Mut macht!

    So viele tolle Infos und so gut zusammengefasst und dabei so positiv! Ich werde mich wirklich fernhalten von dem Geburtsbett – und wenn ich doch drauf gehe, dann nur knieend 😉
    Ich werde dir berichten, wie alles geklappt hat bei der kleinen Madame – ist ja nicht mehr lange! 🙂

    • motherbirthblog Autor des BeitragsAntworten

      Du musst dich nicht bedanken – ich habe es gerne getan! Ich müsste mich eigentlich für die Inspiration bedanken, die du mir mir deinem Tweet gegeben hast <3 Ich hätte dieses so wichtige Thema vermutlich noch sehr lange vor mir hergeschoben… Es ist so sehr mit der traumatischen Geburt meines Sohnes verwoben…. 🙁
      Aber es tat gut darüber zu schreiben! Andere aufklären zu können, sie warnen zu können, sie informieren zu können – alles was ich mir selbst damals gewünscht hätte. Es macht es erträglicher, wenn ich das Gefühl habe anderen durch meine eigene Geschichte helfen zu können. Wirklich! Das gibt mir irgendwie Seelenfrieden.

      Das du das Gebärbett meiden willst – höre ich nur zu gerne! 🙂 Das Vorhaben wird sich auszahlen – glaub mir!
      Ich wünsche dir für sie bevorstehende Geburt alles erdenklich Gute und hoffe, dass ihr eine wundervolle Geburtsreise haben werdet <3

      Liebe Grüße
      Mother Birth

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