{7} Stillen in der Öffentlichkeit – #Gastbeitrag von familienzuschlag

Ich freue mich besonders, euch diese #Anekdote vorstellen zu dürfen. Warum?, fragt ihr euch sicherlich. Sie stammt aus der Feder meiner Seelenverwandten – Juli von familienzuschlag <3 Sie spricht sehr oft aus, was ich im Herzen empfinde und auch diesmal bei ihren #Gastbeitrag zum Thema: Stillen in der Öffentlichkeit, könnten ihre Worte auch meine sein! Ihr flammendes Plädoyer fürs Stillen, hätte auch ich schreiben können… Meine Gedanken und Gefühle – ihre Worte <3 Danke, dass du für mich diesen Text geschrieben hast!!!! <3 <3 <3


Stillen in der Öffentlichkeit

Eigentlich ist es an sich schon ein Ding, dass es überhaupt notwendig ist darüber zu schreiben, lesen, reden. Ich habe bisher noch keine einzige Diskussion über „Flaschen geben in der Öffentlichkeit“ mitbekommen. Möglicherweise ist es redundant, aber mir ist es wichtig zu fragen: Warum? Warum ist Stillen in der Öffentlichkeit ein Ding?
In unserer Gesellschaft sieht man überall Busen. Brüste. Sie hängen übergroß plakatiert in der Öffentlichkeit. Kaum eine Werbeunterbrechung kommt ohne Brust klar. Von Hintern ganz zu schweigen. Keiner stört sich über halb nackte Models, Schauspielerinnen. Liegt das an den „perfekten“ Körpern? Sind stillende Brüste, sind Mütter nicht schön genug? Unästhetisch? Ist die entsexualisierte Funktion der Brust als Nahrungsgeber in unserer Gesellschaft tatsächlich anstößig? Diskutabel? Ja. Leider. Verstehe es wer will. Ich tu es nicht.
Ich sehe jetzt mal von plastischen Vergleichen ab bei denen ich die Ästhetik des Stillens gegen Döner essende oder rauchende oder betrunkene Menschen aufwiege. Auch wenn ich große Lust dazu hätte. Stattdessen folgt ein Aufruf. Ein wenig Mut. Und auch die Bitte stolz zu sein.

 

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entspannt stillen im Zug – <3 so schön <3

Ein Plädoyer

Still, still, still – weils Kindlein trinken will

Ich schreibe euch ein Plädoyer. Für Stillen. Für Stillen in der Öffentlichkeit. Für die Ästhetik. Für die Notwendigkeit. Für die Natürlichkeit. Für den Stolz und die Liebe.
Stillt, ihr Mütter. Stillt. Stillt eure Kinder. Stillt sie überall. Immer. Stillt. Stillt ihren Hunger. Stillt ihre Bedürfnisse. Gebt ihnen Liebe. Nähe. Geborgenheit. Stillt.
Seid selbstbewusst. Seid ihr die letzten Menschen, die sich Gedanken darüber machen, wo sie stillen und wann. Nehmt euch die Natürlichkeit. Das Selbstverständnis. Das Selbstbewusstsein. Denkt nicht darüber nach. Tut es. Einfach. Jetzt. Sofort. Immer. Stillt.
Es gibt kaum einen schöneren Anblick als den einer stillenden Mutter. Mutter und Kind vereint. Das zeigt Liebe. Zerbrechlichkeit. Stärke. Verbundenheit und Vertrauen.
Es wird immer Menschen geben, die ihre Meinung nicht verbergen. Die sich gestört fühlen. ABER! Das Problem liegt nicht bei euch. Nicht bei der stillenden Mutter. Dem gestillten Kind. Das Problem hat dieser Mensch. Mit sich selbst. Mit der Welt. Mit wer weiß womit.

Selbstverständlichkeit macht selbstbewusst und bringt so manche zum Stillschweigen…

Ich habe überall gestillt. Stehend. Sitzend. Laufend. Liegend. Im Tragetuch. In der Bahn. Im Auto. Über den Maxi Cosi gebeugt. Im Park. Auf Bänken. In Umkleidekabinen. In einer Werkstatt. In Büros. In Besprechungen. Im Theater. In Restaurants, Cafés. Im Kino. (Ok Kinderwagenkino. Aber trotzdem!). Bei der Arbeit. In der Schule. Bei Proben. In vollen Bussen. Mit Sitzplatz. Ohne Sitzplatz.
Für mich war es einfach kein Thema. Vielleicht strahle ich zu viel Selbstbewusstsein aus, um angegangen zu werden. Vielleicht mache ich mir zu wenige Gedanken um die Meinung anderer Menschen in diesen Momenten.
Und nein. Ich bin nicht oben ohne durch die Stadt gelaufen. Aber ich habe mich auch nicht versteckt. Ich habe gestillt und ich stille. Dezent. Aber öffentlich. Wer gucken will: Bitte. Wer starren will: Nur zu. Ich gebe meinem Kind das was es braucht. Immer. Und zuerst kommen wir. Dann kommt ihr.
Vielleicht ist meine Zauberformel auch die Einfachheit des Stillens für uns. Ich habe meine Tochter von Beginn an auch im Tuch stillen können. Das habe ich überraschend herausgefunden bei unserem zweiten Ausflug. Ende Januar. Kalt. Sehr kalt. Meine Tochter ist im Tuch. Sie möchte gestillt werden. Sie ist keine zwei Wochen alt. Entweder: ich lasse sie weinen bis wir zuhause sind. Oder: Ich setze mich mit ihr in die abendliche Kälte und stille sie. Aus irgendeinem Grund probiere ich einfach ihr die Brust im Tuch zu geben. Es funktioniert. Ganz, ganz einfach. Und dieses ganz ‚Einfache‘ erleichtert uns den Umgang mit Stillen in der Öffentlichkeit enorm. Ich kann sie sogar stillen ohne meine Hände nutzen zu müssen. Oder zumindest nur eine. Ich stille so sehr unauffällig und kann sie ständig stillen. Ich arbeitete in einem Theaterprojekt und mein Kind war während der Proben immer bei mir im Tuch. Ich habe sie gestillt ohne die Proben unterbrechen zu müssen. Und ich weiß durch Gespräche, dass es meistens nicht mal wahrgenommen wurde.

Ein Appell! – und ganz bestimmt kein stiller 😉

Im Tuch stillen ist eine tolle Lösung. Probiert es aus. Es gibt euch eine weitere Möglichkeit der Flexibilität. Der Mobilität. Und ja, es ist auch ein Schutzraum. Für euer Kind. Es kann in Ruhe und Geborgenheit stillen ohne von der Öffentlichkeit gestört zu werden. (Und sicherlich nicht anders herum).
Hört bitte niemals auf zu stillen, weil euch Blicke irritieren. Oder Fragen verunsichern. Oder Menschen ihre unangebrachten Äußerungen deplatziert von sich geben. Stillt solange ihr euch wohl fühlt. Solange ihr das braucht. Stillt.
Und wenn dann doch dieser Moment kommt und du dich unwohl fühlst in der Öffentlichkeit, dich genierst oder durch Blicke gestört wirst. Dann schließe einfach deine Augen und spüre die enge Verbundenheit mit deinem Kind. Und frage dich, wie kann etwas nicht in Ordnung sein, das sich so richtig, so liebevoll anfühlt?
Deshalb noch ein Mal:

Stillt, ihr Mütter. Stillt. Stillt eure Kinder. Stillt sie überall. Immer. Stillt. Stillt ihren Hunger. Stillt ihre Bedürfnisse. Gebt ihnen Liebe. Nähe. Geborgenheit. Stillt.

 

Liebe Grüße

Juli


Hier findet ihr die ersten 6 #Anekdoten zum Thema: Stillen in der Öffentlichkeit


Vielleicht habt ihr auch eine nette kleine oder größere #Anekdote zum Thema: Stillen in der Öffentlichkeit. Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr eure #Anekdote bei mir als #Gastbeitrag teilen würdet! Hab ihr Lust? Dann meldet euch gerne per Mail bei mir unter: motherbirth@gmx.de!!! Ich freue mich <3

*EURE MOTHERBIRTH*

#Anekdote #Öffentlichkeit #Stillen #Gastbeitrag #Tragetuch #Plädoyer #Selbstverständlichkeit #Selbstbewusstsein #Toleranz #Natürlichkeit #Liebe

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  18. cao Antworten

    ich denke auch, dass es damit zu tun hat, wie man als mutter selbst zu dem thema steht, ob man selbstbewusst überall stillt oder ob man sich dafür ’schämt‘ und es einem peinlich ist.
    ich habe zum glück auch die einstellung, immer und überall zu stillen, wenn mein baby danach verlangt! anfangs noch an eher ruhigeren plätzen, mittlerweile funktioniert es überall…
    ich kann mir echt nicht vorstellen, wie stillen jemanden aufregen kann?! ist doch viel natürlicher als sich zb einen (stinkenden) döner rein zu stopfen 😉 aber scheinbar gibt es menschen, die sich über alles aufregen können…
    greets cao

    • familienzuschlag Antworten

      Ja. In unserer Gesellschaft läuft manches verquer. Und ich denke es kommt auch auf das Umfeld an, ob man von vornherein selbstbewusst stillt oder ob frau es als unangenehm empfindet. So ein selbstbewusster Stillstart ist da natürlich von Vorteil!

      • motherbirthblog Autor des BeitragsAntworten

        Vielfach hat die eigene Familie einen großen Einfluss auf die eigene Sichtweise – zu mindestens beim ersten Kind…

        Liebe Grüße
        Mother Birth

    • motherbirthblog Autor des BeitragsAntworten

      Liebe Cao,

      natürlich hängt es auch immer mit dem persönlichen und sehr individuellem Schamgefühl einer Mutter zusammen, inwieweit sie das Stillen in der Öffentlichkeit als peinlich empfindet. Wenn dann auch noch negative Kommentare oder auch nur kritische Blicke kommen, dann treffen sie bei solchen Frauen auf nährreichen Boden und sie ziehen sich zum Stillen aus der Öffentlichkeit zurück. Das ist schade. Man müsste ganz im Gegensatz diese Frauen ermuntern, ihnen Mut geben und sie unterstützen, dass sie sich trauen.

      Stillen ist nichts, wofür man sich schämen sollte – auch nicht in der Öffentlichkeit 😉

      Liebe Grüße
      Mother Birth

  19. motherbirthblog Autor des BeitragsAntworten

    Bei meinem Sohn hätte neben ihm eine Bombe explodieren können und es hätte ihm beim Stillen nicht aus der Ruhe gebracht. Meine Tochter ist da ganz anders! Erst jetzt mit 21 Monaten wird öffentliches Stillen entspannter, aber nicht wegen der Öffentlichkeit oder gar wegen mir, sondern weil sie sich nicht mehr so leicht ablenken lässt… Das war für mich eine gewaltige Umstellung von Kind1 zu Kind2 – aber man gewöhnt sich an fast alles.

    Liebe Grüße
    Mother Birth

  20. familienzuschlag Antworten

    Hat dies auf familienzuschlag rebloggt und kommentierte:
    Stillen in der Öffentlichkeit entfacht oft hitzige Diskussionen. Stillverbot in der DB, Rauswurf aus Cafés oder Bussen – man liest häufig in den Medien darüber. Und immer wieder begegne ich Frauen,die sich dadurch verunsichern lassen. Deshalb lest mein Plädoyer – für Stillen in der Öffentlichkeit, für die Natürlichkeit und Ästhetik des Stillens.

    Juli

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