Lebenszeit – zeitlebens

Zeiger einer Uhr.
Sie drehen sich.
Zeit schreitet voran.
Sie drehen sich immer schneller.
Zeit verrinnt.
Sie zerrinnt zwischen meinen Fingern.
Kein Stillstand – immer fort.
Fortschritt.

Sand rieselt hinab in einer Sanduhr;
glänzt golden im Abendlicht.
Berühre das kühle Glas,
fahre mit den Händen die Form der Sanduhr nach, spüre nach.
Wunderschön.
Langsam rieselt der Sand nach unten – Korn für Korn.
Beruhigend.
Stetig.
Berechenbar.
Gewiss.

Lange schaue ich dem Rinnsal des Sandes zu,
verliere mich in seiner Stetigkeit des Fallens.
Lasse mich fallen,
meine Gedanken los,
lasse mich treiben.
Alles scheint zu fließen.
Die Zeit fließt.
Der Boden, das Gelände um mich herum, ist bedeckt mit Zifferblättern.
Sie beginnen zu fließen, sich zu ergießen.
Zeit ist vergänglich.

Ich bin die Zeit:
ihr Ziffernblatt, ihr Zeiger, ihr Uhrwerk.
Die Rädchen, die ineinandergreifen, sich verzahnen und sich weiter drehen – immer weiter und weiter…
Leben ist Zeit.
Lebenszeit.
Zeit zu leben.
Ich genieße – jede Minute -, schöpfe aus dem Vollen und denke nicht an das, was war, sondern nur an das, was noch kommen möge.
Zeit ist kein Verlust.

*EURE MOTHER BIRTH*

Lest gerne dazu auch noch den Text: Gedichte: Herzschlag meiner Gefühlswelt – am Puls meiner Seele

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Dieser Text gehört zu einem geschlossenen Zyklus aus insgesamt 4 Gedichten, die aufeinanderfolgend zu verstehen und unter verschiedenen Fragestellungen entstanden sind:

1. OSTEN ⋅ Feuer ⋅ Frühling – Sonnenaufgang – Intuition – Geburt – Spirituelles Selbst: Ich bin das Leben… – Gedanken zur Geburt und zum Gebären
2. SÜDEN ⋅ Wasser ⋅ Sommer – Mittag – Gefühle – Kindheit – Emotionales Selbst: Ich bin eine Kämpferin – Grundzüge meines Seins
3. WESTEN ⋅ Erde ⋅ Herbst – Sonnenuntergang – Sinnesempfindung – Erwachsenenalter – Physisches Selbst: Lebenszeit – zeitlebens
4. NORDEN ⋅ Luft ⋅ Winter – Mitternacht – Intellekt – Tod – Geistiges Selbst: Innerer Frieden – angekommen im Selbst