Weniger ist mehr – der Wunsch Ungewissheiten aushalten zu können

Im 3. Teil meiner Mini-Serie zum Thema #Ultraschall möchte ich über meine Wünsche in Bezug auf die 3. Schwangerschaft berichten.

Ultraschall – völlig harmlos, immer sinnvoll und gut! Oder? Oder? ODER!?!

Zu allererst: ich bin noch nicht schwanger, aber ich habe mir schon so meine Gedanken gemacht, wie ich in einer erneuten Schwangerschaft mit dem Thema #Ultraschall umgehen möchte. Wie aus meinen beiden vorigen Texten „Über Abhängigkeiten – „Jetzt wollen wir mal schauen, wie es Ihrem Kind geht.““ „Demut, Geduld und Vertrauen – ein Leben im Verborgenen“ dieser Mini-Serie ist wohl klar geworden – bin ich von einer Ultraschallsüchtigen zu einer Wenigschallerin geworden. Seit der zweiten Schwangerschaft mit BusyBee habe ich mich immer wieder gefragt: Warum hat sich mein kleines Baby versucht zu verstecken oder vielleicht sogar zu schützen während der Ultraschalluntersuchungen? Ich spürte es damals, wie sie in meinen Bauch regelrecht versuchte zu „fliehen“, weg vom Schallkopf. Sie machte sich ganz klein, drehte sich weg und schützte ihren Kopf mit den kleinen Armen und Händchen. Ich selbst war froh als die Untersuchungen vorüber waren, da ich die Abneigung von BusyBee spüren konnte. Ich hatte das Bedürfnis mein Kind beschützen zu müssen. Mein Bauchgefühl, mein Mutterinstinkt war in Alarmbereitschaft versetzt worden – aber warum? Ist der Ultraschall wirklich nur das harmlose Babyfernsehen, wie es alle Frauenärzte anpreisen? Schmerz- und nebenwirkungsfrei ohne Wenn und Aber? Folgende Tatsachen geben mir wirklich zu denken:

„{…} Studien {sind} meist vom Anfang der 1990er Jahre oder älter. Inzwischen ist die von den Geräten verwendete Schallintensität aber sechs- bis achtmal höher als damals. {…} Deshalb empfehlen viele Experten, das Ungeborene mit nur so viel Ultraschall zu bestrahlen, wie unbedingt nötig.“*

*Schmid, Sarah: Alleingeburt – Schwangerschaft und Geburt in Eigenregie; Salzburg, 2014, S.51.

Aber wieviel ist nötig? Wieviel halte ich für mich persönlich für nötig und sinnvoll? Ein routinemäßiger Ultraschalleinsatz ohne entsprechende medizinische Indikation kommt für mich jedenfalls nicht mehr in Frage. Definitiv nicht! Auch weil die angebliche höhere Sicherheit durch routinemäßigen Ultraschalleinsatz wissenschaftlich nicht belegbar ist, wie Ina May Gaskin so schön feststellt:

„Es ist ein Irrtum zu glauben, der Ultraschall mache die Schwangerschaft oder die Geburt für alle Frauen sicherer. Zahlreiche breit angelegte Studien versuchten, den Nutzen der Ultraschalldiagnostik zu bewerten, aber bisher hat keine Untersuchung bewiesen, dass der routinemäßige Einsatz des Ultraschalls mehr Vorteile hat, als wenn er nur bei einer entsprechenden medizinischen Indikation verwendet wird.“*

*Gaskin, Ina May: Die selbstbestimmte Geburt. Handbuch für werdende Eltern mit Erfahrungsberichten, München 2015, 10. Aufl., S.198.

Frühschwangerschaft

Im ersten Schwangerschaftsdrittel kann ich nur meinem eigenen Gefühl vertrauen und guter Hoffnung sein. Spürbare Kindsbewegungen fehlen noch gänzlich, um feststellen zu können, ob es meinem Baby auch wirklich gut geht. Mein Wunsch wäre es, dass ich diese Ungewissheit der ersten Zeit lerne auszuhalten. Mich meinen Ängsten selbst zu stellen, wenn sie kommen. Mir bewusst zu werden, dass ich mich von ihnen nicht beherrschen lassen muss und sie auch wieder von alleine verschwinden können. Ich habe mir fest vorgenommen, mich nicht wieder in den Sog der Abhängigkeiten ziehen zu lassen. Ich kann natürlich immer wieder und wieder alles abklären lassen. Aber MUSS ich es, nur weil es möglich ist? NEIN! Gerade in der Frühschwangerschaft gilt:

„Diese Ultraschallbefunde retten kein Leben, sondern {…} dämpfen vorübergehend die Angst.“*

*Schmid, Sarah: Alleingeburt – Schwangerschaft und Geburt in Eigenregie; Salzburg, 2014, S.52.

Mein Wunsch ist es das 1. Trimester ohne einen Ultraschall auszukommen. Ich möchte in guter Hoffnung sein und meinen Bauch – den „Schutzraum“ für mein Baby – nicht durchleuchten lassen. Mein ungeborenes Kind soll die Gelegenheit bekommen, in Ruhe und im Verborgenen zu gedeihen. Zudem erspare ich mir vermutlich die leidige Diskussion über den ET, der bis jetzt immer entbrannt ist. Da mein Zyklus sich nicht an das statistische Mittel von 28 Tagen hält, sondern gern mal 33-38 Tage dauert, ist mein Baby bei der ersten Messung von (SSL) bis jetzt immer als „unterentwickelt“ eingestuft worden – also viel zu klein für die angebliche Schwangerschaftswoche. Ich wusste es besser, aber das wollte natürlich niemand wissen. Die Diskussionen fingen an, über Eisprungtermine und durchschnittliche Zykluslängen … Ätzend, anstrengend und unnütz. Bei der folgenden Kontrolluntersuchung 2 Wochen später, konnte dann immer festgestellt werden, dass sich der Embryo trotz alle Vorbehalte „gut entwickelte“… Oh Wunder, oh Wunder… *Ironie off* Der ET wurde geändert und mein Baby war endlich wieder „altersgerecht“ entwickelt. Dies war es vorher schon, aber eben noch nicht beweiskräftig, technisch überwacht und vermessen sowie auf Papier dokumentiert. Aber brauche ich das? Ich würde sagen: NEIN!

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Manchmal sieht man den Wald vor Bäumen nicht, aber manchmal ist es auch so, dass die Bäume den Blick verstellen… 😉

2. Trimester

„Wenn es darum geht, in einem späteren Stadium der Schwangerschaft Fehlbildungen zu entdecken, mag der Ultraschall eine gewisse Berechtigung haben. {…} Viele Frauen entscheiden sich deshalb bewusst für einen Ultraschall um die 20. Schwangerschaftswoche herum, um schwere Fehlbildungen auszuschließen und den Sitz der Plazenta zu bestimmen.“*

*Schmid, Sarah: Alleingeburt – Schwangerschaft und Geburt in Eigenregie; Salzburg, 2014, S.52.

Genau dahingehend sind auch meine Überlegungen. Da ich mir diesmal eine Hausgeburt wünsche, möchte ich im Vorfeld abklären lassen, ob es Anhaltspunkte gibt, dass mein Kind eventuell sofortige medizinische Versorgung aufgrund von Organfehlbildungen in einem Krankenhaus benötigen könnte. Es geht hier nicht darum alle Eventualitäten abzusichern zu wollen! Das kann und will ich auch nicht. Dieser Versuch hat mich schon mal in die Abhängigkeits- und Angstfalle tappen lassen. Und letztendlich: Was hat es mir genützt? NICHTS! Zudem ist für mich der Sitz der Plazenta noch wichtig zu erfahren. Nicht nur eine Plazenta praevia kann für mich Gefahren bei der Geburt bergen:

„{…}{Bei einer Plazenta praevia entsteht} unter Umständen bei der Geburt {eine} lebensgefährliche Situation für das Baby und die Mutter. Öffnet sich der Muttermund, wird dabei ein Teil der anhaftenden Plazentazotten abgesichert, eine größere Blutung tritt auf und kann die Versorgung des Kindes in Gefahr bringen. Eine Plazenta, die zum Ende der Schwangerschaft den Muttermund vollständig blockiert, ist leider eine eindeutige Kaiserschnittindikation.“*

*Schmid, Sarah: Alleingeburt – Schwangerschaft und Geburt in Eigenregie; Salzburg, 2014, S.65.

Sondern es kann auch zu Ablösungsproblemen kommen, wenn sich die Plazenta auf meiner alten Kaiserschnittnarbe befinden sollte. Durch Verwachsungen mit dem Narbengewebe kann es passieren, dass sich die Plazenta nicht vollständig lösen kann, so dass eine Blutungskomplikation eintreten kann. Deshalb sieht auch Sarah Schmid es für sinnvoll an, bei Zustand nach Sectio einen Ultraschall zu machen zur Lagebestimmung der Plazenta:

„Weiterhin ist es bei vorangegangenem Kaiserschnitt sinnvoll, auszuschließen, dass die Plazenta über der Narbe liegt, wo sie im Narbenbereich einwachsen und bei der Geburt zu Lösungsstörungen führen kann. {…} wobei man die Lage der Plazenta am genauesten per Ultraschall bestimmen lassen kann.“*

*Schmid, Sarah: Alleingeburt – Schwangerschaft und Geburt in Eigenregie; Salzburg, 2014, S.65.

Dies ist insbesondere wichtig zu wissen, wenn man – wie ich – nicht in einem Krankenhaus gebären will. Für einige Hebammen ist es sogar ein Ausschlusskriterien für eine außenklinische Geburt. Den Ultraschall in der Mitte der Schwangerschaft halte ich also für mich persönlich aus 2 Gründen für unerlässlich und werde ihn darum auch machen:

  • Abklärung von Organfehlbildungen, die nach der Geburt sofortige medizinische Versorgung benötigen, sowie
  • Lagebestimmung der Plazenta bei Zustand nach Sectio

Spätschwangerschaft

In der Spätschwangerschaft – also im 3. Trimester – plane ich ebenfalls keine Ultraschalluntersuchung ein. Zum einen aus diesem Grund:

„Zu einem weitere Problem wird heutzutage häufig die Größenberechnung per Ultraschall. Da sind Babys plötzlich zu klein oder zu groß, der Kopfumfang zu klein oder zu groß und nicht selten wird aufgrund solcher Berechnungen ein Kaiserschnitt }{oder eine Einleitung} empfohlen, weil ein Baby, das zu groß ist, ja schwer zu gebären ist und ein kleines, unterentwickeltes Baby schnell auf die Welt geholt werden soll, weil es im Mutterleib als gefährdet betrachtet wird.“*

*Schmid, Sarah: Alleingeburt – Schwangerschaft und Geburt in Eigenregie; Salzburg, 2014, S.52.

Ich habe in meiner zweiten Schwangerschaft feststellen dürfen, dass eine erfahrene Hebamme das zu erwartende Geburtsgewicht mit ihren Händen sehr genau bestimmen kann! Ich war erstaunt WIE genau – eine Abweichung von nur 100g! Die Schätzung aus der letzten Ultraschalluntersuchung lag dagegen weit daneben 😉 Da wurde BusyBee noch als „sehr zartes Kind“ geführt, was ich in Anbetracht eines Geburtsgewichtes von 3730g bei 52cm Körpergröße nicht unbedingt behaupten würde 🙂

„Es ist üblich, auch per Ultraschall zu kontrollieren, ob das Baby noch gut versorgt ist. Nicht selten findet man dann eine „verkalkte Plazenta“ und „wenig Fruchtwasser“ und erklärt der Frau, dass das Baby nun absolut herausmuss. Was man den Frauen dabei verschweigt, ist, dass Plazentaverkalkungen sowie die Abnahme des Fruchtwassers am Ende der Schwangerschaft durchaus normal ist.“*

*Schmid, Sarah: Alleingeburt – Schwangerschaft und Geburt in Eigenregie; Salzburg, 2014, S.82-83.

Einige könnten jetzt trotzdem anführen, dass eine „drohende“ Plazentainsuffizienz in einem Ultraschall in der Spätschwangerschaft erkannt werden und Schlimmeres verhindern kann. Stimmt, aber auch ein CTG oder auch „nur“ ein Dopton kann anhand der kindlichen Herztöne zeigen, ob das Baby „Stress“ hat oder eben nicht. Sollten sich hierbei Auffälligkeiten ergeben, die z.B. auf eine beginnende Plazentainsuffiziens hindeuten könnten, würde ich eine Abklärung per Ultraschall machen lassen. Aber erst dann und nicht routinemäßig. Ich sehe bei Leibe nicht den Vorteil. Der Ultraschall alleine kann NUR den Grad der Plazentaverkalkung bildlich darstellen. Dies sagt aber überhaupt noch nichts über die gute oder eben schlechte Versorgung des Kindes aus. Die kindlichen Herztöne sind da schon wesentlich aussagekräftiger. Zudem sind alle Plazentas ab einem bestimmten Zeitpunkt der Schwangerschaft mehr oder weniger verkalkt – wie oben schon angeführt, aber nicht jeder Gynäkologe interpretiert die Bilder gleich. So kommt es mitunter zu unnötigen Einleitungen…

*EURE MOTHER BIRTH*

Es wird als Abschluss meiner Mini-Serie zum Thema #Ultraschall noch ein kleines Extra geben über die Nackenfaltenmessung – sie verdient eine gesonderte Betrachtung.

#Ultraschall #Plazenta #Plazentainsuffizienz #Plazentaverkalkung #Organfehlbildung #Risiken #Nutzen #sinnvoll #Sectio #Kaiserschnittnarbe #Ablösungsstörungen 

24 Gedanken zu „Weniger ist mehr – der Wunsch Ungewissheiten aushalten zu können

  1. Pingback: Ultraschall – ultracool? – BirdyBirth

  2. sonnenshyn Antworten

    Wenn ich mich recht entsinne, ist Deutschland eines der wenigen Länder in dem der Ultraschall einem noch so krass aufgeschwatzt wird.
    In den USA zB wird standardmäßig nur ein einziger um die 20. Woche herum gemacht.

    Wie ich bereits im ersten Teil geschrieben habe, freue ich mich immer auf den Ultraschall, weil ich mein Baby quasi sehen kann. Dennoch kann ich die Bedenken absolut nachvollziehen, vor allem bei all den (neuen?) Studien heutzutage.
    Wobei mir das alles irgendwie immer zu wischi-waschi ist. Mal heißt es, es ist furchtbar für das Kind, mal heißt es, es ist nicht so schlimm.

    Meine Frauenärztin lässt mich selber entscheiden ob ich einen Ultraschall machen lassen möchte oder nicht. Sie schwatzt nichts auf.
    In der ersten Schwangerschaft habe ich nur die gemacht, die damals empfohlen wurden. Drei Stück, meine ich.
    Beim letzten Besuch (der zweiten Schwangerschaft), habe ich selber einen zusätzlichen haben wollen, weil ich mich sehr unwohl fühlte und Bestätigung brauchte, dass es dem Baby gut geht.

    Sonnige Grüße.

    • motherbirthblog Autor des BeitragsAntworten

      Ich finde es sehr gut, dass deine Frauenärztin dir keine Ultraschalluntersuchungen ausschwatzen will, sondern du selbstbestimmt entscheiden kannst, was du möchtest. Das ist entscheidend! Egal wieviel man möchte oder benötigt, um sich sicher und gut zu fühlen, ist das exakt richte Maß für eben diese Frau, die so für sich bewusst entschieden hat. Deshalb wehre ich mich so gegen irgendeinen routinemäßigen Einsatz, der die individuellen Bedürfnisse jeder einzelne Frau überhaupt nicht gerecht werden kann. Wir alle sind doch verschieden und sollten auch so behandelt werden.
      Du machst für dich genau da richtige! Was dir gut tut, ist auch das richtige für dich <3

      Liebe Grüße
      Mother Birth

  3. Lindebluete Antworten

    Ich hatte in beiden SS eigentlich immer gut Glück. Mein FA war ein Ultraschallfauler. 3 Sekunden drauf, Herz klopft, schallkopf wieder weg. Am Anfang dachte ich immer hä?!
    Aber irgendwo hatte jch dann mal gelesen das der US das Fruchtwasser erhitzt. (Keine Ahnung ob das stimmt)
    Irgendwann war es mir dann nicht mehr so wichtig. Mir waren die Kindsbewegungen wichtig,das spüren.
    Bei der 2. SS hatte ich nochmal mehr Bock auf FA, allein die 30 Minuten bis fahren immer. Ätzend. Zum Schluss hab ich mich dann meiner Hebamme hingegeben. ;P

    Die feindiagnostik musste ich bei beiden Kindern je 3 mal machen. Und sie hat mir zum Schluss bei beiden fast exakte große und Gewicht gesagt. Fand ich erstaunlich. Hihi

    Beim großen ging es damals um die Einleitung. Da waren die Ärztinnen mir lieber, sie waren der Meinung warten bis es von selbst los geht. Aber der eine Arzt warf mir irgendwie einen Zettel hin, ala unterschreiben Sie mal ist für Einleitung (mit cytotec), ich bräuchte es zum Glück nicht. Und bei der kleinen war auch alles gechillt. Keiner wollte Einleitungen machen. XD
    Er kam bei ET+10 und sie bei +5

    • motherbirthblog Autor des BeitragsAntworten

      Sehr sympathischer Arzt, den du da hast 😉 … Vielleicht ist er nicht nur ein Schallfauler, sondern ein ganz schlauer 🙂 ?!

      Danke für deine interessante Geschichte <3

      Liebe Grüße
      Mother Birth

  4. Mama in Hamburg Antworten

    Danke für den tollen und informativen Text.
    Meine Frauenärztin hat bei jeder Untersuchung einen Ultraschall gemacht und uns hat das gut gefallen. Ich habe sie mal darauf angesprochen, warum sie das bei jedem Mal macht und sie sagte, es wird nicht von der Krankenkasse gezahlt, aber wenn die Eltern das möchten, bietet sie das gern an (wir mussten es übrigens auch nicht zahlen). Sie hat es uns nicht aufgezwungen, wir fanden es toll zu sehen, was da im Bauch los war. Dieses Gefühl, die kleinen Fingerchen zu sehen, das Herz schlagen zu sehen…ah, ich krieg schon wieder Pipi in den Augen.
    Zu einem erhöhten Sicherheitsgefühl hat es bei mir nicht beigetragen, es war eher interessant und hat mir geholfen, die Bindung zum ungeborenen Baby zu festigen.
    Danke für deine Worte dazu, dass die Untersuchungen über die Harmlosigkeit des Ultraschalls aus einer Zeit stammen, zu der der Ultraschall weniger stark war. Das gibt mir ja nun doch ein wenig zu denken. War es vielleicht egoistisch, so oft den Ultraschall zu machen, nur aus Interesse? War es vielleicht schädlich? Ah, Stop, ich darf mir das jetzt nicht nachträglich schlecht reden. Aber für die nächste Schwangerschaft werde ich da nochmal drüber nachdenken. Danke.

    • motherbirthblog Autor des BeitragsAntworten

      Danke für dein Lob <3 Das freut mich sehr, dass dir mein Text gefallen hat.
      Er sollte auch keine Kritik darstellen für Frauen, die mehr Ultraschalle wünschen oder benötigen. Auch ich hatte in der ersten Schwangerschaft unzählige Ultraschalluntersuchungen… die will ich gar nicht zählen – 4D inklusive… 🙁 (Hast du ja vielleicht gelesen in dem 1.Teil der Serie…)
      Da will ich mir jetzt im Nachhinein keinen Kopf machen, was da hätte alles schädlich sein können… Das bringt nichts. Ich habe es damals einfach nicht besser gewusst und habe guten Gewissens gehandelt. Heute habe ich andere Informationen, die mir zu denken geben und ich kann sie nicht ignorieren…

      Liebe Grüße
      Mother Birth

  5. BirdyBirth Antworten

    Den Grundtenor der Mini-Serie finde ich wunderbar, danke dafür! Wir werden beim nächsten voraussichtlich auch reduzieren. Allein schon, weil ich die meisten Vorsorgeuntersuchungen bei der Hebammen machen lassen möchte.

    Allerdings möchte ich gerne einen kleinen, ärztlichen Kommentar anbringen: Es stimmt nicht ganz, dass der Ultraschall NUR die Verkalkung sichtbar machen lassen kann. Es ist möglich, den Blutfluss innerhalb verschiedener Gefässe sichtbar zu machen (Doppler-Sonographie) und anhand der gemessenen Werte kann eine Unterversorgung festgestellt werden. Ein CTG alleine kann das nicht oder nur bedingt.

    Diese speziellen Untersuchungen bei jeder Schwangeren zu machen, wird nicht empfohlen, da es im Gesamtkollektiv keinen zusätzlichen Nutzen bringt. Aber bei Verdacht auf IUGR macht es wirklich Sinn und ergänzt CTG und Biometrie.

    Quelle: http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/015-019l_S1_Doppplersonographie_in_der_Schwangerschaft_2013-03.pdf

    Da sind auch einige Abschnitte bezüglich Patientensicherheit und Dopplersonographie drin, ist ganz interessant.

    Ganz liebe Grüsse,
    BirdyBirth

    • Silke (aberWehe!) Antworten

      Liebe BirdyBirth,

      ich habe eine kleine Anmerkung zu deinem Kommentar.
      Es ist möglich, den Blutfluss innerhalb verschiedener Gefässe sichtbar zu machen (Doppler-Sonographie) und anhand der gemessenen Werte kann eine Unterversorgung festgestellt werden.“

      Der Doppler kann die Geschwindigkeit des Blutes messen, kann jedoch daraus nicht ableiten, wie viel Nährstoffe transportiert werden. daher kann er auch keine Aussage über eine Unterversorgung als Ergebnis haben.

      Ich hatte dazu in der ersten Schwangerschaft ein sehr langes Streitgespräch mit der Gyn, bei dem sie am Ende, und nachdem ich sie verbal gelöchert hatte, zugab, dass der Doppler keine Aussagen darüber zulässt, ob das Kind genügend Nährstoffe bekommt.

      Liebe Grüße,
      Silke, von aberwehe!

      • BirdyBirth Antworten

        Liebe Silke, liebe Mother Birth,

        Es stimmt natürlich, dass man keine Rückschlüsse auf das Nährstoffangebot machen kann. Allerdings ist das auch nur sekundär. Wichtig ist die Versorgung mit Sauerstoff und die korreliert verständlicherweise mit der Blutflussgeschwindigkeit. Zum Verständnis: Wenn der Widerstand in der Placenta zu gross wird und weniger Blut fliesst, kommt auch weniger Sauerstoff beim Kind an. Das Kind kann das relativ lange kompensieren, indem nur noch wichtige Teile (Gehirn, Bauchorgane…) gut versorgt werden. Man nennt das Zentralisation. Und diese Veränderungen im Blutfluss kann man mittels Doppler sichtbar machen, bevor es dem Kind schlecht geht und sich das auf die fetale Herzfrequenz auswirkt. Was man dann wiederum im CTG sehen kann. Dazu habe ich folgendes gefunden: „Im Mittel betrug die Distanz zwischen der Feststellung eines hochpathologischen Dopplerflowbefundes und Anzeichen einer akuten Asphyxie im CTG 13 Tage (Median)…“ Quelle: Farbdopplersonographie in Gynäkologie und Geburtshilfe, Werner Schmidt, Thieme Verlag.

        Und noch was grundsätzliches: CTG und Dopton sind auch Ultraschalluntersuchungen (!) und beide basieren ebenfalls auf dem Doppler-Prinzip. Welche Schallstärken da eingesetzt werden, finde ich grad nicht. Ich werde mich da mal schlau machen, versprochen? Interessiert mich nämlich auch grad total. Vor allem, weil man Farbdoppler ja nur zeitlich begrenz einsetzen soll (wegen Wärmebildung ect.), man dagegen aber stundenlang am CTG hängt… 😮

        Ich melde mich wieder, wenn ich dazu was gefunden habe.

        Alles Gute,
        BirdyBirth

        • motherbirthblog Autor des BeitragsAntworten

          Liebe BirdyBirth,

          Ich habe deine Argumentation schon verstanden gehabt 😉 … Trotzdem muss man Nutzen und Sinn abwägen in Bezug auf einen routinemäßigen Einsatz. Und das ist immer sehr individuell zu beurteilen. Natürlich sollten aber die Möglichkeiten des Doppler-Schalls nicht außer Acht gelassen werden. Ich freue mich schon über deine Erkenntnisse zu den Schallwellenstärken! Bin daran nämlich auch sehr interessiert und kenne die genauen Unterschiede nicht.
          Mir ist natürlich auch bewusst, das CTG und auch der Dopten auf Schallwellen beruhen.

          Liebe Grüße
          Mother Birth

    • motherbirthblog Autor des BeitragsAntworten

      Liebe BirdyBirth und liebe Silke,

      den Doppler-Ultraschall habe ich absichtlich aus meinen Betrachtungen herausgelassen, da er in der Praxis eher selten eingesetzt wird, um zu sehen wie gut die Plazenta noch arbeitet #meineErfahrung .
      Mal abgesehen von der Frage, wie aussagekräftig der Doppler-Sono ist oder nicht, ist es doch so, dass ganz vielen Schwangeren folgender Satz gesagt wird:
      „Sehen Sie hier die weißen Stellen auf der Plazenta? Ja?! Das sind alles Verkalkungen – ihr Kind wird vermutlich nicht mehr optimal versorgt. Ich gebe ihn hier mal eine Überweisung zur Einleitung für die Klink mit – zur Sicherheit.“
      Da wird meist nicht noch ein Doppler-Sono „hinterher“ gemacht…
      Zudem möchte ich zu bedenken geben, dass eben dieser Doppler-Schall sehr stark ist und keiner so genau weiss, ob und welche Auswirkungen er hat. Deshalb finde ich ihn routinemäßig angewendet, nicht unbedingt sinnvoll. Aber das ist auch nur meine ganz persönliche Ansicht.

      BirdyBirth, ich danke dir für das Lob für meine Mini-Serie. Ich wollte damit auch keinen „Leitfaden“ kreieren. Es gibt immer medizinische Indikationen, die sicherlich mehr Untersuchungen per Ultraschall benötigen.

      Liebe Grüße
      Mother Birth

  6. schnuppismama Antworten

    Ich habe mich immer unendlich auf die Ultraschalltermine gefreut. Gerade nach meiner Fehlgeburt, hatte ich ein unheimliches Sicherheitsbedürfnis in der Folgeschwangerschaft mit Schnuppi. Leider hatte ich zu dem Zeitpunkt auch eine Hebamme, die mir keine Sicherheit gegeben hat. Als sie hörte, dass wir im Pausenzyklus schwanger geworden sind und ich zwischen Ausschabung und Schwangerschaft keine Periode hatte, hat sie mir eigentlich nur noch Angst gemacht, dass das ja keine guten Voraussetzungen seien, dass die Gebärmutter da wohl streiken könnte und und und… HORROR! Nun gut, ich hatte diese Hebamme dann irgendwann nicht mehr (sie hat immer betont, dass sie unter ihrem unerfüllten Kinderwunsch so leidet – worüber Schwangere mit ihrer Hebamme reden wollen… ach, ich könnte jetzt nen Roman tippseln…), aber ihre Saat war natürlich aufgegangen. Mein Mann wollte dann sogar ne Nackenfaltenmessung – die nahm ich einfach als zusätzliches Baby-TV gerne mit.
    Die dritte Schwangerschaft, also die mit unserem zweiten Kind, Knupsi, startete so wie die erste, die in der Fehlgeburt endete, weswegen ich zunächst erneut ängstlich in die Schwangerschaft startete. Aber nach den ersten Wochen kam dann diese innere Ruhe und Gewissheit…
    Ich würde wohl nie ganz auf Ultraschall verzichten wollen, aber ich BRÄUCHTE es nicht zwangsläufig.

    • motherbirthblog Autor des BeitragsAntworten

      Deine Hebamme war sicherlich nach der Fehlgeburt keine große Hilfe… Sie hat dich unnötig verunsichert, so dass ich absolut verstehen kann, dass du den Ultraschall als Absicherung gebraucht hast. Wir haben in unserer Geschichte einfach unterschiedliche Ausgangslagen. Ich wollte hier ja auch kein „Patentrezept“ vorstellen, sondern nur meine eigenen Wünsche darlegen und warum ich zu diesem oder jenem Schluss für mich gelangt bin. Ob ich es letztendlich tatsächlich schaffe mit nur einem Ultraschall durch die Schwangerschaft zu kommen? – Ich bin ehrlich: ich weiss es nicht. Es gibt so viele Eventualitäten, die ich nicht voraussehen kann, aber ich kann mir ja mal den Idealzustand erträumen 😉 …

      Der Ultraschall oder eben sein Verzicht sind sehr individuell Entscheidungen, die bewusst und aufgeklärt getroffen werden sollten. Es gibt kein Richtig oder Falsch, sondern nur DEINE Entscheidung. Mich freut es aber zu hören, dass du den Ultraschall nicht GEBRAUCHT hast, wie ich in der 1. Schwangerschaft – ein furchtbares Gefühl, das mir immer noch im Magen liegt… 🙁

      Liebe Grüße
      Mother Birth

      • schnuppismama Antworten

        Ich hatte Dich durchaus so verstanden 🙂
        Und ich weiß, dass ich heute ein viel besseres Gefühl für das Kind und mich hätte, so dass es eben immer weniger Notwendigkeit wäre. Es ist toll zu wissen, zu erfahren und darauf zu vertrauen, dass man das als Mutter „alles selbst kann“. Ich weiß um meine Fähigkeiten des Kind kriegens und kann das. Das macht stark!

  7. cao Antworten

    du beschreibst das wiedermal so schön, kann mich total hineinversetzen! auch unser baby wurde immer als sehr zart und zu klein geschätzt, am ende sogar mit verdacht auf intrauterine wachstumsretadierung (bei 50cm geburtsgröße!!!). als dann noch ‚wenig fruchtwasser‘ zu sehen war, schickte mich mein fa mit einer überweisung ins kh – wo ich aber nicht hingegangen bin! ich hab intuitiv gespürt, dass alles gut ist und mich zum glück nicht negativ beeinflussen oder verunsichern lassen! es war bei mir auch so, dass mein eisprung nicht bilderbuchmäßig am 14.zyklustag war, sondern paar tage später – das weiß ich weil ich hab temperatur gemessen usw. – darum war das baby sowieso immer paar tage ‚hinten nach‘.
    zum glück hatte ich eine erfahrene hebamme die mit ihren händen, wie du auch schon geschrieben hast, total gut die größe bzw. das wachstum beobachten konnte. und das dopton statt ctg tuts auch 😉
    greets cao

    • motherbirthblog Autor des BeitragsAntworten

      Vielen lieben Dank für dein Kompliment! <3
      Ich finde es ganz stark von dir, dass du dich hast nicht beeinflussen oder irritieren lassen – ganz stark! Wirklich. Ich hätte für meinen Eisprung nicht mal Temperatur messen müssen, sondern ich wusste es immer, das ich mich dann immer übergeben musste. 100% -Kriterium 😉 ….
      Bei uns hat es auch der Dopton getan. Ich wollte nur beide Alternativmöglichkeiten hier erwähnen – deshalb auch das CTG 🙂 Hätte auch noch das Hörrohr erwähnen können.

      Liebe Grüße
      Mother Birth

  8. maedchen Antworten

    Das deckt sich ziemlich mit den Entscheidungen, die ich bisher in dieser Schwangerschaft getroffen habe. Bisher bereue ich nichts davon.
    Ich finde außerdem, dass das Gewicht (auch wenn die Hebamme es gut einschätzen kann) letzten Endes nicht sonderlich wichtig ist.
    Lieben Gruß Natascha

    • motherbirthblog Autor des BeitragsAntworten

      Schön dich hier auf meinem Blog zu haben liebe Natascha <3 – ich freue mich 🙂
      Es freut mich zu hören, dass du deine Entscheidungen bis jetzt nicht bereust. Das macht mir Mut, dass ich mit meinen nicht so sehr falsch liegen kann… Mit dem Gewicht hast du natürlich Recht. Es ist letztendlich nicht sonderlich relevant – auch für mich nicht. Da ich mich aber immer sehr viel über geben habe und stark abgenommen habe, war es für die Hebammen schon wichtig zu erkennen, ob das Baby zunimmt 🙂 . Ihre Sorge konnte ich verstehen. Bei BusyBee habe ich bis zur 28. SSW 6 Kg abgenommen und erst dann langsam wieder zu – und ich hatte nicht viel auf den Rippen 😉 …

      Ich hoffe, dich bald wieder hier auf meinem Blog begrüßen zu dürfen <3

      Liebe Grüße
      Mother Birth

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