{14} Stillen in der Öffentlichkeit – #Gastbeitrag von HerzBauchWerk

Ich freu mich sehr, einen #Gastbeitrag über das Stillen in der Öffentlichkeit für meine ans Herz gewachsene BlogFreundin Motherbirth schreiben zu dürfen. Und wie ICH mich  erst freue, dass DU, liebe Tanja von HerzBauchWerk , diesen Text extra für meinen Blog, für diese Gastbeitragsreihe geschrieben hast. <3 Eine #Anekdote im eigentlichen Sinn ist es nicht geworden, sondern vielmehr eine Geschichte – nein, ein emotionaler, aber auch pointierter Aufruf zur #Stillrevolution!!! Lest selbst, was die Stillrebellin euch zu sagen hat 😉


Die Sache mit dem StillRebell

Wer mich und meinen Blog kennt, hat vielleicht schon den Artikel über den Stillfreak gelesen und weiss, dass ich mir keine grossen Gedanken darüber mache, wann und wo ich stille. Deshalb möchte ich in diesem Text ein Schrittchen weiter gehen und rufe ganz provokativ zur #StillRevolution auf!!!

Wie das Stillen Konkurrenz bekam – die schöne neue Welt des Milchpulvers…

Ich muss dazu ein kleines bisschen ausholen. Wer sich mit der Geschichte des Stillens ein bisschen befasst, merkt ziemlich schnell, dass es irgendwann mal in der Evolution einen Break gegeben haben muss, in dem das Stillen als unnatürlich und unanständig definiert wurde. Gestillt haben dann nur noch die Armen. Wer es sich leisten konnte, stellte eine Amme an, die das Stillen für die Mutter übernommen hat.

1866 kam dann das erste Milchpulver von Nestlé auf den Markt und es galt (Marketing sei dank) als hip, das Kind damit zu füttern. Viele Frauen, die sich eigentlich dieses teure Pulver gar nicht leisten konnten, hörten auf zu stillen, um wieder in den Fabriken arbeiten zu können. Künstliche Muttermilch galt damals als Luxusartikel, weshalb bald das Stillen den Armen überlassen wurde. Und wer will schon als arm gelten? Schnell mal war der künstliche Schoppen ein Statussymbol. Sogar in der dritten Welt. Nestlé betrieb dort in den 70er Jahren ein ziemlich aggressives Marketing, viele Frauen entschieden sich gegen das Stillen und gefährdeten das Leben ihrer Babys, weil sie sich das teure Pulver nicht leisten konnten. Sie hielten sich nicht an die vorgeschriebene Dosierung und streckten die Mahlzeiten mit zu viel Wasser. Weil es kein sauberes Trinkwasser gab bekamen viele Babies lebensbedrohlichen Durchfall. Eine Gruppe von Schweizer Studenten legte sich dann mit der mächtigen Nestlé an und beschuldigte sie, an dem Tod tausender Säuglinge in Südamerika und Afrika verantwortlich zu sein. Nestlé klagte wegen übler Nachrede und es kam zum Prozess.

Wer gerne mehr über die Geschichte des ersten Muttermilchersatzes erfahren möchte, kann sie in diesem Artikel nachlesen: http://www.srf.ch/news/wirtschaft/nestle-und-sein-milchpulver-eine-erfolgs-und-leidensgeschichte

Stillen macht abhängig

Wie oft habe ich schon den Satz gehört, dass ich abhängig bin, weil ich stille. Wie oft musste ich mir anhören, dass es schon viel einfacher wäre, würde mein Kind die Flasche nehmen, die ihm jeder geben könnte. Natürlich sind das schlagende Argumente. Und wir hippen Mamas heute wollen ja alle unabhängig sein. Wir wollen das beste für unsere Kinder, aber doch noch unsere Unabhängigkeit. Und da es zum guten Glück von der WHO die Empfehlung gibt, mindestens sechs Monate zu stillen, streichen wir einfach mal das „mindestens“ aus diesem Satz und machen uns nach sechs Monaten ans Abstillen. Damit wir unsere Unabhängigkeit wieder haben. Und gute Mütter sind. Weil wir gestillt haben.

So scheint es mir, läuft das heute. Überschreiten wir die SechsMonateSchallgrenze als stillende Mutter, werden wir immer öfter mit der Frage:

„Was, du stillst immer noch???“

bombardiert. Ein kleines, süsses Neugeborenes macht eine sehr gute Figur an Mamas Brust, ist das Kind aber älter als ein halbes Jahr, wird das Bild für viele immer abstrakter.

Glaubenssätze vs. #StillRevolution

Als stillende Mama werden wir mit so vielen Glaubenssätzen konfrontiert. Glaubenssätzen, die sich über Generationen in die Hirne der Gesellschaft eingebrannt haben. Glaubenssätze, die uns (zu) sehr beeinflussen. Ob es nun darum geht, ob Stillen in der Öffentlichkeit anständig ist oder nicht, ob es darum geht, das Stillen als Abhängigkeit gegenüber dem Kind gilt, oder als Armutszeugnis.

Deshalb rufe ich zur #StillRevolution auf!!! Liebe Mamas, verbannt diese Konditionen aus euren Hirnen und findet für euch heraus, was ihr fühlt, wenn ihr stillt.

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Eine StillRebellin bei der Arbeit 😉

Was Stillen für mich ist… – Ansichten einer Stillrebellin 😉

Ich für meinen Fall finde Stillen etwas, das mir ein wohliges Gefühl bereitet, das mir die Möglichkeit bietet, die Verbindung zu meinem Baby zu geniessen. Es ist meine RuheOase im hektischen DreifachMamaAlltag. Stillen zentriert mich. Und es ist mein Recht. Es gehört zu meinem Körper, es gehört zu meinem weiblichen LebensGefühl. Ich bin stolz darauf, mein Kind ernähren zu können, egal wo. Ich find es ein Wunder der Natur, dass mein Körper anscheinend problemlos in der Lage ist, meinem Kind das zu geben, was es braucht um gesund heran zu wachsen.

Und genau dazu stehe ich. Deshalb bin ich ein StillRebell. Jede Mama soll für sich entscheiden, welcher Weg sie einschlagen möchte. Und manchmal funktioniert das mit dem Stillen nicht so, wie frau das gerne hätte. Dann ist es ok, mit der Flasche das Kind gross zu ziehen. Ich habe kein Problem damit. Es soll jede wie sie will. Nur ich, ich lass mir mein Recht auf Stillen nicht nehmen. Allen Glaubenssätzen zum Trotz.


Hier findet ihr die ersten 13 #Anekdoten zum Thema: Stillen in der Öffentlichkeit


Vielleicht habt ihr auch eine nette kleine oder größere #Anekdote zum Thema: Stillen in der Öffentlichkeit. Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr eure #Anekdote bei mir als #Gastbeitrag teilen würdet! Hab ihr Lust? Dann meldet euch gerne per Mail bei mir unter: motherbirth@gmx.de!!! Ich freue mich <3

*EURE MOTHER BIRTH*

#Anekdote #Öffentlichkeit #Milchpulver #Nestle #Flaschenernährung #Abhängigkeit #Stillrevolution #Gastbeitrag #Stillen #Stillrebell #Glaubenssätze

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  11. Nadine Antworten

    Ich habe meinen ersten Sohn 23 Monate gestillt und hätte noch länger gestillt, wenn es mir die erneute Schwangerschaft erlaubt hätte. Jetzt stille ich meinen zweiten Sohn und bin gespannt wie lange er diese schöne Nähe in Anspruch nehmen möchte.
    Über das Wo mache ich mir generell keine Gedanken, wem es nicht gefällt der soll wegschauen und sich mal fragen was er für ein Problem hat, dass er sich an der natürlichsten Sache der Welt stört.
    Ich bin beim Stillen auch ganz selbstbewusst und drehe mich nicht weg oder verstecke mich. Von Bekannten wurde ich oft darauf angesprochen, wie lange das denn noch gehen soll, mein Kind würde ja nie selbstständig werden, wenn ich es so an mich binde…. Darauf habe ich immer locker reagiert und mir nichts einreden lassen. Meine Intuition sagt mir genau, was meinen zwei Engeln gut tut.

    • motherbirthblog Autor des BeitragsAntworten

      Liebe Nadine,

      ich finde es großartig wie natürlich und selbstbewusst du mit dem Stillen deiner Kinder umgehst. <3
      Das Stillen ist ein ganz natürlicher Vorgang, der neben Nahrung auch noch Nähe und Liebe spendet. Und das muss und sollte man nicht verstecken!

      Liebe Grüße
      Mother Birth

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