Geburtsbereit – Über Reduktion, Vorfreude und Vertrauen

Das Ende der Schwangerschaft

Es ist eine ganz besondere Zeit für mich. Eine zauberhafte – ja magische – Zeit. Eine Zeit zwischen den Welten. Als wenn die Zeit kurz still stehen würde. Um mich herum geht der Trubel weiter, aber ich trete einen Schritt zurück – schaue zu, gehöre aber nicht mehr dazu. Bin auf einer eigenen Umlaufbahn. Unabhängig vom Rest der Welt. Schaue mir das Treiben von der Ferne an. Bleibe Zuschauer. Werde nicht aktiv. Bleibe bei mir. Ich werde zum Zentrum meiner eigenen kleinen Welt.

Innere Ruhe

Ich spüre eine unglaubliche innerliche Ruhe und Gelassenheit. Aller Stress, alle aufkommende Ängste fallen von mir ab. Sie perlen von mir ab. Nichts scheint haften zu bleiben. So, als ob ich ein unsichtbares Schutzschild tragen würde. Dieses Gefühl kenne ich schon aus den anderen Schwangerschaften. Es ist ein schönes Gefühl. Befreiend. Erleichternd. Ich genieße diesen inneren Frieden, der sich in mir ausbreitet. Er ist so erholsam. Gibt mir Kraft, lässt mich ein letztes Mal auftanken vor der Geburt. Ich liebe diese Zeit. Ich brauche sie. Es ist für mich der schönste und intensivste Teil der Schwangerschaft – eigentlich viel zu kurz… Aber vielleicht macht dies auch ihren Reiz aus. Wer weiß?

Reduktion und Achtsamkeit

Ich höre jetzt oft in mich hinein. Spüre nach, was mir gut tut:

Reduktion. Eine Reduktion von allem. Weniger ist mehr!

Tue nur noch das, wozu ich wirklich Lust habe. Was mich erfüllt. Was mich in meine Fülle bringt. Nichts was mich sie reduziert und begrenzt. Ich lass mich nicht drängen. Dränge mich selbst nicht. Reduziere Stress. Er ist unnötig. Tut mir nicht gut… Ich gehe bewusst achtsam mit mir um. Schütze mich und tue mir gut.

Wie einige von euch vielleicht bemerkt haben, ist es auf meinem Blog, bei Facebook und bei Twitter deutlich ruhiger geworden. Nicht weil es mich schlecht gehen würde. Nein, sondern weil ich mich bewusst zurückgezogen habe. Ich brauche und brauchte die Ruhe. Die Reduktion und die Achtsamkeit mir gegenüber. Das Außen wurde für mich immer unwichtiger. Ich wollte mich nach Innen wenden. Meinem Baby zu. Meine Aufmerksamkeit auf die Fülle in meinem Bauch lenken. Meine Konzentration nicht aufteilen müssen. Ich wollte bei mir bleiben. Auch Kontakte im real life habe ich reduziert. Habe mich mehr und mehr in meine eigenen Vier Wände zurückgezogen. Nicht verkrochen, sondern bewusst vieles reduziert. Bewusst Reize von Außen minimiert. Es tat gut. Weniger Ablenkung – mehr Fokussierung. Auf die Geburt. Auf mein Baby. Auf die Schwangerschaft. Bewusst werden. Bewusst manchen. Bewusst genießen. Bewusst leben.

Fokussierung und innere Einstellung

Ich fokussiere mich nicht auf die Wehen, die ich durchaus schon seit Wochen verspüre. Messe nicht ihre Abstände, ihre Länge oder ihre Intensität. Will meinen Körper nicht überwachen oder kontrollieren. Ich heiße sie stattdessen willkommen. Genieße jede einzelne, als eine Art feste Umarmung meines Kindes. Mache mir bewusst, dass sie es sind, die mir ermöglichen mein Kind zu gebären. Sie sind der Schlüssel dazu. Sie gehören dazu. Ich brauche sie.

Ich beobachte die Veränderungen meines Körpers. Nicht kritisch. Nicht besorgt. Nicht angstvoll. Sondern vielmehr fasziniert. Bewundernd. Werde zur Beobachterin meiner Selbst. Schaue mir über die Schulter, aber nicht um zu kontrollieren oder zu überwachen. Ich vertraue. Mir. Das beruhigt. Mich. Schenkt mir unbeschwerte Stunden. Beschert mir ein schöne Schwangerschaft, die ich genießen kann und darf. Bis zum Ende. Und das tue ich auch – in vollen Zügen. Jede einzelne Minute. Sauge jede Empfindung in mich auf und bewahre sie in meinem Herzen. Denn sie sind so unglaublich kostbar und wundervoll <3

Gemeinsam – Hand in Hand by Pixabay

Vorfreude und Vertrauen

Ich verspüre eine unglaubliche Vorfreude. Auf mein Baby, aber auch auf die Geburt. Auf die Erfahrung. Auf die Reise, auf die ich mich begeben werde. Was sie mich diesmal lehren wird. Was sie mir abverlangen wird. Tief in meinem Inneren weiß ich, dass ich sie meistern werde – egal welchen Herausforderungen ich mich stellen muss. Das große Thema dieser Schwangerschaft ist schließlich #Vertrauen. Ich spüre das Vertrauen meines Mannes in mich. Bedingungslos. Grenzenlos. Es gibt mir Sicherheit. Sicherheit, die ich brauche, um mich fallen lassen zu können. Mich entspannen zu können. Es stärkt mich – sein Vertrauen. Und ich bin dankbar, dass er mir es entgegenbringt. Ich weiß, dass es bei Weitem nicht selbstverständlich ist…

Herzensmann,

ich liebe dich dafür, dass du mir vertraust. An meine Gebärfähigkeit glaubst. Du mir die Führung überlässt. Mich meinen Traum von der Hausgeburt leben lässt, wie ich es mir immer gewünscht habe. Ohne Wenn und Aber. Ohne unausgesprochene Ängste. Ohne Vorwürfe. Du stehst immer hinter mir und meinen Entscheidungen. Verteidigst sie. Und auch mich. Wir als Team. Unschlagbar! Ich kann dir vertrauen.

Danke <3

 

*EURE MOTHER BIRTH*

 

#Achtsamkeit #Fokussierung #Geburt #Hausgeburt #Reduktion #Ruhe #Schwangerschaft #Vertrauen #Vorfreude

 

 

Ein Gedanke zu „Geburtsbereit – Über Reduktion, Vorfreude und Vertrauen

  1. Pingback: 99% Hausgeburt – oder wie sich Familie Flodder aufmachte, um ihr Kind zu gebären … ;-) TEIL1 – motherbirthblog

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