{24} Stillen in der Öffentlichkeit – #Gastbeitrag von Rote Zora

Dieser Beitrag fällt etwas aus dem Rahmen. Aber er hat seine Berechtigung, auch wenn er nicht umbedingt das öffentliche #Stillen beschreibt, so ist diese #Anekdote doch sehr besonders und so wichtig – wie ich finde -, dass ich sie euch auf gar keinen Fall vorenthalten möchte. Die Rote Zora – eine Mitautorin bei 2kindchaos – berichtet einfühlsam über ein Gespräch mit ihrem fast 3 Jahre alten Sohn: es geht um das Thema #Abstillen. Ein Gespräch auf Augenhöhe, dass mich nachhaltig beeindruckt und mir wieder einmal gezeigt hat: zu einer Stillbeziehung gehören zwei – wie zu jeder anderen Beziehung auch. Und auch hier müssen immer wieder Kompromisse geschlossen werden….


„Warum trinkst du so gerne Mamas Milch? Kannst du das sagen?“

Diese Frage stellte ich meinen Sohn nach einem langen, anstrengenden Tag. Er war erkältet und wollte immer wieder nuckeln kommen. Durch die verstopfte Nase, setzte er natürlich auch oft an und ab und tat mir auch etwas weh. Ich drohte ihm (mal wieder) mit dem baldigen Still-Ende. Immerhin werde er in 2 Monaten 3 Jahre alt. Kein Kind in seinem Alter dürfe noch Mamas Milch, usw. Was man halt so redet, wenn es einem selber nicht gut geht…

Still-Momente
Still-Momente

Später dann im Bett, stellte ich ihm ganz spontan diese Frage:

„Warum trinkst du so gerne Mamas Milch? Kannst du das sagen?“

und seine Antwort überraschte mich:

„Weil ich nie wieder krank bin“.

Im ersten Moment war ich irritiert. Schließlich kann er ja noch nichts über die Auswirkungen von Stillen aufs Immunsystem wissen.

„Meinst du, wenn es dir schlecht geht und du bei Mama trinken darfst, geht es dir danach wieder besser?“
„Ja“

Wow.

Diese Aussage war erstmal natürlich nicht überraschend. Aber aus seinem Munde war mir das doch ganz schön gewaltig. Das so ein kleines Wesen schon so viel weiß. Sich selbst und seine Bedürfnisse so gut einsortieren kann. Und nun auch in der Lage war, diese zu formulieren.

Ein Gespräch auf Augenhöhe

Ich wurde neugierig und fragte weiter. Außerdem habe ich ihm mal in Ruhe erklären wollen, warum ich abstillen will. Von ihm kam bloß immer wieder:

„Warum?“

Wir sprachen bestimmt eine halbe Stunde übers Stillen und Abstillen. Mir wurde klar, dass mein Hauptargument sein Alter ist. Weil man das eben nicht macht. So lange zu stillen. Ich erkannte, dass hinter allen Abstill-Gründen nichts so viel Gewicht hatte, wie seine Traurigkeit in diesem Gespräch. Er verstand es nicht. Stillen tut ihm gut und ich will ihm das wegnehmen. Warum nur?

Ich konnte mich gut in ihn reinversetzen und es tat mir sehr weh, dass ich die ganze Zeit meine Pläne geschmiedet hatte, ohne ihn zu fragen. Denn bisher dachte ich immer, dass Stillen wäre meine Sache. Das ICH bestimme, ob und wie lange ich will. Aber zu einer Stillbeziehung gehören nunmal zwei. Das habe ich erst jetzt richtig verstanden.

So bat ich ihm einen Kompromiss an: wenn er drei Jahre alt wird, stellen wir neue Regeln auf. Er muss nicht von jetzt auf gleich aufhören, sondern wir machen das langsam. Für alle passend. Erleichtert über das klärende Gespräch, schliefen wir dann ein. Zusammen unter einer Bettdecke. Nasenspitze an Nasenspitze, lächelnd aneinander gekuschelt. Auf Augenhöhe. Und überglücklich.


Hier findet ihr die ersten 23 #Anekdoten zum Thema: Stillen in der Öffentlichkeit


Vielleicht habt ihr auch eine nette kleine oder größere #Anekdote zum Thema: Stillen in der Öffentlichkeit. Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr eure #Anekdote bei mir als #Gastbeitrag teilen würdet! Hab ihr Lust? Dann meldet euch gerne per Mail bei mir unter: motherbirth@gmx.de!!! Ich freue mich <3

*EURE MOTHER BIRTH*

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